Von Iris Frey

Nach dem Hochwasser vom 25. Juni ist in Hofen immer noch nicht alles geregelt. Die Schadensabwicklung ist noch in vollem Gange. „Das Bild der Schadensabwicklung ist aktuell sehr bunt“, sagt Walter Braun vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt auf Nachfrage. Die DLRG blickt auf einen Millionenschaden, der genaue Betrag ist noch unklar. Beim benachbarten Anglerverein (WAV) fällt das Fischerfest aus.

Die DLRG bekommt 1000 Euro aus dem Etat des Bezirksamts, wie der Bezirksbeirat Mühlhausen kürzlich befürwortete. Darüber freut sich die DLRG, sagt Vorstandsmitglied Thomas Ruhland. Der Schaden bei den Lebensrettern, die auch am Hochwassertag in Hofen halfen, ist noch längst nicht abgewickelt. Der genaue Betrag sei noch offen, werde aber über einer Million Euro liegen, so Ruhland. Der Bezirksbeirat Mühlhausen hatte auf Antrag von SPD, FDP und CDU der DLRG Mittel zur Verfügung gestellt als investive Maßnahmen, damit auch der Einsatzbereich für Großschadensfälle bald wieder eingerichtet werden kann, denn diese sei, so die Antragssteller für die Allgemeinheit von großem Nutzen. Der Bereich war durch das Hochwasser und die beschädigten Fahrzeuge ausgefallen (wir berichteten). Dazu gehören sieben Fahrzeuge, die alle unter Wasser standen. „Es ist eine langwierige Geschichte, weil viele Behörden da eingebunden sind“, sagt Ruhland. Gutachter seitens des WAV waren schon da. Die Gutachten werden wiederum überprüft. Auch das Gebäude des DLRG sei untersucht worden von Versicherung, Statiker und Gutachtern.

Die Lage von Seiten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA), die für den Schaden aufkommen, beschreibt, WSA-Chef Braun so: „Ein großer Teil der Geschädigten hat bereits Leistungen aus seinen Versicherungen erhalten.“ Wie weit und in welchem Umfang diese nun auf das WSA Stuttgart zu gehen, kann er noch nicht sagen. Dazu gehört damit auch die jeweilige Höhe der Schäden. Der andere Teil habe sich mit seinen Schäden direkt an das WSA gewandt. „In diesen Fällen sind unsere beiden Gutachter bereits ebenfalls inzwischen tätig geworden und wir haben auch direkte Schadenssummen ausbezahlt“, sagt Braun. Der „große“ Einzelschaden im Bereich DLRG sei noch in der Bearbeitung, da seien weitere Entscheidungen erforderlich. Zusammengefasst erklärt Braun zur Situation: „Alle Geschädigten haben nach unserer Kenntnis einen Weg zum Ersatz ihres Schadens gefunden - direkt oder indirekt. Die Höhe wird sich erst nach dem letzten Anspruch durch die Versicherungen nach der Ferienzeit zusammenrechnen lassen. Es gibt keine zeitliche Beschränkung und keine Budgetvorgabe. Berechtigte Ansprüche werden gedeckt.“

Auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin Edda Reiter-Katein hatte die Antwort der Verwaltung zum SPD-Gemeinderatsantrag mitgeteilt, dass sich nach Ansicht der Verwaltung die Situation beruhigt habe, das kurzfristige finanzielle Angebot an die Anwohner nicht notwendig sei. Auch ans Bezirksamt seien keine Rückmeldungen gekommen, so Reiter-Katein.

Hans-Hermann Schock, erster Vorsitzender vom Württembergischen Anglerverein (WAV) erklärt: „Die Schadensregulierung wickeln wir weitgehendst mit der Allianz ab, bei der wir richtig gegen Überschwemmung versichert sind.“ Das WSA habe sich inzwischen auch gemeldet. Der Gutachter war da. Er habe bestätigt dass der Bund nur den Zeitwert des Schadens ersetzen werde. „Unser Gesamtschaden beträgt momentan geschätzt circa 100 000 Euro.“ Schock geht davon aus, dass die Sanierung der Räume nicht vor Ende Oktober abgeschlossen sein kann. Die Angler müssen auch auf ihr traditionelles Fischerfest verzichten, weil sie die Räume nicht in einen Zustand bekommen, dass sie den lebensmittelrechtlichen Vorschriften entsprechen können.

„Leider gibt dafür niemand einen Ausgleich für einen entgangenen Ertrag aus diesem Fest. Geld das am Jahresende in der Vereinskasse fehlen kann“, so Schock. So hatte der Anglerverein für die Jugendgruppe vier neue Zelte beschafft, die aus diesem Fest refinanziert werden sollten.

Die betroffenen Bewohner in der Scillawaldstraße sind noch am Sanieren. Gutachter waren da und haben den Schaden aufgenommen. Das Gutachten sei nicht fertig. Ein Werkstattbesitzer restauriert gerade seine Maschinen. „Denn ich bekomme wohl nur den Zeitwert“, sagt er. Aber es gehe vorwärts. Anderswo laufen noch die Trocknungsgeräte. Die Situationen sei noch sehr unterschiedlich im betroffenen Gebiet.