(if) - Die CDU-Bezirksbeiratsfraktion Bad Cannstatt hat gestern den Antrag auf Auskunft über eine mögliche Moschee im Hallschlag zurückgezogen.

Der Grund für die Reaktion: Nachdem sich herausgestellt hat, dass das fragliche Gebäude sich auf der Gemarkung Münster im „Gewerbegebiet Hallschlag“ befindet, hat die CDU den Antrag zurückgezogen. Das erklärte gestern der Cannstatter Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Wie berichtet, will die Mahle-Stiftung ihr Haus in der Kölner Straße 12 im Gewerbegebiet Hallschlag verkaufen. Zuvor hatte die Mahle-Stiftung auf dem Gelände noch andere Pläne gehabt. Sie hätte gerne, so die Auskunft des Geschäftsführenden Gesellschafters der Mahle Stiftung, Jürgen Schweiß-Ertl, auf dem Grundstück eine interkulturelle Waldorfschule mit besonderem berufsbildenden Aspekt verwirklicht. Doch diese Pläne seien an der Umsetzung gescheitert, so Schweiß-Ertl gegenüber unserer Zeitung.

Die Bezirksvorsteherin von Münster Renate Polinski erklärte gestern auf Nachfrage, dass ihr im Moment in Bezug auf Moschee-Pläne nichts bekannt sei bezüglich dieses Areals in der Kölner Straße. „Es liegen kein Bauantrag und keine Bauvoranfrage dafür vor“, so Polinski. In einem Gewerbegebiet könnten aber theoretisch grundsätzlich Ausnahmen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke gemacht werden. Wie jedoch die Anforderungen für diese Ausnahmen im Gewerbegebiet seien, sei bislang noch unklar.

In der Dezember-2016-Ausgabe des Immobilienbriefs Stuttgarts war, wie berichtet, von Moschee-Plänen im Hallschlag gesprochen worden, dass, so der Bericht in der Zeitung, eine Stuttgarter Stiftung ein 1500 Quadratmeter großes Bürogebäude im Hallschlag für 1,62 Millionen Euro an einen islamischen Verein verkauft habe, der es für religiöse Zwecke nutzen wolle. Die Stiftung habe die Immobilie, ein ehemaliges Lager-, und Versandhaus für CDs, im Januar 2015 für 1,38 Millionen Euro gekauft, so der Immobilienbrief im Dezember 2016 weiter. Daraufhin hatte die CDU Bad Cannstatt einen Antrag mit einer Anfrage an die Verwaltung gestellt. „Wir waren davon ausgegangen, dass es auf Cannstatter Gemarkung ist“, so CDU-Bezirksbeirat Roland Schmid.

Jürgen Schweiß-Ertl von der Mahle-Stiftung hatte Verkaufspläne bestätigt, aber erklärt, dass das Geschäft noch nicht in trockenen Tüchern sei. Er hatte die Anfrage unserer Zeitung an den Käufer weitergeleitet und sich selbst nicht geäußert, zu welchem Zweck das Gebäude künftig genutzt werden soll. Der potenzielle Käufer hat sich bislang nicht geäußert.