Am Spielplatz Flamingoweg in Neugereut gibt es für Radfahrer bereits einen „Pumptrack“. Auch am Max-Eyth-See ist solch eine Strecke vorgesehen. Quelle: Unbekannt

Vor zwei Jahren hat die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft bei der Stadt einen Bauantrag für eine Bikestation auf dem Festplatz Hofen gestellt. Obwohl das 12 000 Euro teure Vorhaben vor einem halben Jahr genehmigt wurde, wird sich der Baubeginn dennoch bis Mai 2017 verzögern. Der Grund: Das Projekt kann erst dann angegangen werden, wenn die WC-Anlagen saniert worden sind.

Von Erdem Gökalp

Martin Kapler, Leiter des Weilimdorfer Jugendhauses, hat den Baustart ursprünglich für Frühjahr 2015 vorgesehen. Das habe sich aus mehreren Gründen verschoben. Zum einen musste der ursprüngliche Bauantrag einige Male nachgebessert werden. Zum anderen habe es Zeit gekostet, das Projekt umfangreich gegen Diebstähle zu versichern. Doch obwohl nun alle Anträge durch sind, ist die Bikestation dennoch vorerst auf Eis gelegt. Es kann erst dann verwirklich werden, wenn ein anderes Bauvorhaben an selber Stelle abgeschlossen ist: die neue WC-Anlage am Max-Eyth-See. Das voraussichtliches Bauende ist für Mai 2017 vorgesehen (wir berichteten). „Wir haben zwar vor einiger Zeit mit Untergrundarbeiten angefangen, jedoch lohnt es sich nicht weiter zu machen, weil wir nicht wissen, wo genau die WC-Anlage stehen wird.“, so Kapler.

Als Bikestation ist ein Seecontainer vorgesehen, der einen Bestand von bis zu 15 Fahrrädern aufnehmen kann. Zusätzlich werden Werkzeuge, Helme und entsprechende Ausrüstung darin aufbewahrt. Dadurch könne der Seecontainer von ehrenamtlichen Mitarbeitern auch als Reparaturwerkstatt genutzt werden. „Wir führen bereits in den Jugendhäusern Degerloch und Weilimdorf Bikestationen“, so Kapler. Die Räder können von kleineren Gruppen, wie Schulklassen, gemietet werden. Ziel des Projekts sei es, das Freizeitangebot am Max-Eyth-See zu erweitern. So könne die Bikestation als Startpunkt für Neckarrundgänge benutzt werden. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit dem Bootshaus der Jugendhausgesellschaft. So könnten Ganzstagesausflüge mit Fahrradtouren und Bootsfahrten auf dem Max-Eyth-See gemacht werden. Das Bootshaus soll für den Fahrradverleih zuständig sein.

Laut Kapler sei ein Seecontainer als Bikestation besonders geeignet, weil er sich gut gegen Einbrüche schützen lasse. Er sieht das Gesamtprojekt auch langfristig als eine wichtige Aufgabe. „Unser Ziel ist es, das Fahrrad als Transportmittel in das Bewusstsein der Jugendlichen zu rücken.“ Damit die Kinder es als Erwachsene als Transportmittel benutzen, sei es wichtig, es ihnen von klein auf nahe zu bringen. Schwierig sei, dass viele Jugendlichen entweder kein Fahrrad besäßen oder unzureichend ausgerüstet seien. Ebenfalls hätten viele Kinder wenig Kenntnis über das Schaltsystem.

Zur Reparatur und Wartung des Fahrradbestands an der Bikestation Max-Eyth-See gebe es bereits viele Ehrenamtliche in den Jugendhäusern, die mithelfen würden. Die genauen Abläufe sollen sich jedoch erst nach Abschluss der Arbeiten herausstellen. Die Station werde zunächst eine Probephase durchlaufen. Sobald diese überstanden sei, sei der zusätzliche Anbau eines „Pumptrack“ vorgesehen. „Die Jugendhäuser Weilimdorf und Neugereut sind bereits damit ausgestattet“, so Kapler. Seine Erfahrungen damit will er in das neue Projekt mit einfließen lassen. Für den geplanten Ausbau dieser Hindernisstrecke steht die Jugendhausgesellschaft bereits in Dialog mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt.

Der Fahrradbestand der Bikestation soll zunächst aus den Fahrrädern der umliegenden Jugendhäuser zusammengestellt werden. Die Kosten für Bau und alle weiteren Neuanschaffung werden wohl größtenteils durch eine Spende der Christoph-Sonntag-Stiftung getragen - immerhin 10 000 Euro. „Die restlichen 2000 Euro werden von der Bürgerstiftung Stuttgart übernommen“, so Kapler.