In der Balthasar-Neumann- und der Mönchfeldstraße sollen 200 Wohnungen gebaut werden. Anwohner befürchten Parkplatz- und Lärmprobleme. Der Bezirksbeirat befürwortete das Vorhaben. Der Technikausschuss entscheidet am 4. Oktober darüber. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

Bis auf den letzten Platz war der Sitzungssaal im Bezirksrathaus am Dienstagabend belegt. Viele Bürger sind erschienen, um bei der Bezirksbeiratssitzung ihren Unmut über das große geplante Bauvorhaben in der Mönchfeld-/Balthasar-Neumann-Straße zu äußern. Am Ende befürwortete der Bezirksbeirat das Bauvorhaben für 200 Wohnungen mehrheitlich.

Von Erdem Gökalp

Im Bauvorhaben sind mehrere fünf bis sechstöckige Gebäude geplant, mit L-förmigen Wohnungen, wie Stadtplaner Heinz Sonntag erklärte. Durch diese Form bestünde weniger Lärmbelästigung aus der Mönchfeldstraße. Der städtebauliche Vertrag zwischen den privaten Investoren und der öffentlichen Hand sieht vor, dass die Baugenossenschaften neben den Wohnungen auch für die Finanzierung der geplanten Kita sowie der neuen Geh-und Radwege aufkommen müssen.

Noch vor der Vorstellung der Pläne äußerten Bürger ihre Sorgen in der Bürgersprechstunde. „Werden uns während den Bauarbeiten Parkplätze zur Verfügung stehen?“, fragte ein Bürger. Die Frage des skeptischen Bürgers konnte noch nicht mit abschließend beantwortet werden. Denn das Bauvorhaben wird von verschiedenen Baugenossenschaften durchgeführt. „Es ist jeder Genossenschaft selbst überlassen, wie sie ihre Arbeiten takten. Nur, wenn sie diese in Phasen angehen, bleiben den Bewohnern Ausweichmöglichkeiten zum Parken“, so Bohlmann. Er stehe in Kontakt mit den Bauunternehmen und werde ihnen ans Herz legen, dass sie die Parkplatznot der Bürger im Auge behalten. Um diese Probleme mit den Bauunternehmen anzusprechen, sei zudem eine Informationsveranstaltung mit den Firmen geplant, kündigte der Bezirksvorsteher an.

Gegen generelle Bedenken erklärte er: „Das Ziel das Bauprojekts ist es, der akuten Wohnungsnot in Stuttgart entgegenzusteuern.“ Aktuell befinden sich auf dem Gelände Garagen, Stellplätze, eine Tankstelle und Grünflächen. Die Bewohner zeigten sich trotz Aussicht auf neue Wohnflächen besorgt um Lärm und Schmutz durch die kommende Baustelle. „Die Parkplätze werden zwar während den Bauarbeiten aufgehoben, doch im Überschuss wieder aufgebaut“, sagte Heinz Sonntag, denn jeder Wohnung werde ein Parkplatz zugeteilt. Zusätzlich werde es öffentliche Senkrechtparkplätze geben. Durch diese platzsparende Methode entstünde Platz zum Bäumepflanzen.

Bezirksbeirat Thomas Möller (Freie Wähler) fragte bezüglich der Tankstelle und mehrerer privater Garagen auf der Baufläche, ob es da zu einer Zwangsenteignung komme. Dies sei laut Bohlmann ausgeschlossen. Den Garagenbesitzern werden alternative Möglichkeiten geboten und der Tankstellenbesitzer sei bereit, die Fläche zu verkaufen.

Der Technikausschuss wird am 4. Oktober über die Vorlage entscheiden. Den Bürgern erklärte Bohlmann: „Die Diskussionen um die Bauten dauern seit vier Jahren an, daher sollen künftig alle Beschwerden und Anmerkungen schriftlich eingereicht werden.“