Hat in der Gablenberger Hauptstraße 115 Räume für das Sideways gefunden: Gastronom Toni Schreiner. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Die Suche hat ein Ende. Toni Schreiner hat für seine Bar & Bistro Sideways neue Räume gefunden. Stuttgarts kleinste Kulturbühne musste nach vier Jahren den Standort in der Brählesgasse verlassen (wir berichteten). Seit 18. März hat das Sideways seinen Sitz in der Gablenberger Hauptstraße 115. Gestern gab es das erste Konzert.

„Ich wäre gerne in Bad Cannstatt geblieben“, sagt der Gastronom. Auch die Stadtteilmanagerin Mareike Merx unterstützte die Suche nach einer neuen Heimat für Stuttgarts kleinste Kulturbühne. Es habe sich nichts Passendes gefunden. Ein Stammgast gab ihm den Tipp mit Gablenberg. Schreiner setzte sich mit seinem Konzept gegen andere Bewerber durch und erhielt den Zuschlag. Gab es in der Brählesgasse Platz für maximal 20 Personen, stehen jetzt in der Gablenberger Hauptstraße sogar 35 bis 40 Sitzplätze zur Verfügung.

Die Räume wurden als Metzgerei genutzt. In der Wurstküche im Untergeschoss sind jetzt Bar & Bistro untergebracht. Ab Mai gibt es im Erdgeschoss ein regionales Feinkostgeschäft mit Tagescafé. Dafür wird er zusätzliches Personal einstellen. Nur noch ein paar Fliesen erinnern an die Wurstküche. Dafür hat er im Angebot das Thema aufgegriffen und mit der Metzgerei Bless eine eigene Sideways-Wurst kreiert - die Vanille, Kakao, braunem Zucker, Koreander und rosa Pfeffer beinhaltet. Die verwendet er für seine Curry-Wurst im Glas. In Anbetracht seiner neuen Umgebung gibt es auch Gaisburger Marsch und Maultaschen.

Zwölf Konzerte pro Jahr sind geplant, dazu Lesungen. Nachwuchsautoren können ihre Werke präsentieren, Gäste ihre Lieblingsbücher mitbringen und daraus vorlesen. Die Lesungen wurden vom „Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg“ unterstützt. Kabarettisten bekommen ebenfalls eine Bühne. Gestern traten Florijan van der Holtz und Omid Gollmer auf, zwei Stuttgarter Musiker, die zum FeierabendKollektiv gehören. Die Auftritte gehen unplugged über die Bühne. Sideways bietet auch Platz für Ausstellungen. Derzeit sind Bilder von Kerstin Siech zu sehen, ab September stellt ein Fotograf aus. Der Vermieter steht hinter dem Konzept, so dass Schreiner ruhigen Gewissens planen kann. Der Mietvertrag läuft zunächst über ein Jahr, verlängert sich dann um weitere vier Jahre. Sein Cannstatter Publikum hat bereits das neue Sideways aufgesucht. „Sie sind mit treu geblieben“, freut sich Schreiner. Das Vorhaben, über Crowdfunding 10 000 Euro zusammenzubekommen, hat nicht geklappt. „Die Marke Sideways ist aber bekannter geworden.“ Und da er keine Kaution oder Provision bezahlen musste und alles, was er benötigte, schon da war, ist er vollauf zufrieden.

www.sideways-bar.de