Das Greadeffele 2017, Lisa Eckhardt, ist aus dem Verließ befreit und wird von den Hogamale umringt. Foto: Eisenmann Quelle: Unbekannt

(ae) - Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse in Hofen: Wer wird in diesem Jahr das Greadeffele sein? Und so kamen am Samstagabend zahlreiche Fasnetsfreunde zur Burgruine in Hofen, um das einst so feierfreudige Burgfräulein zu wecken und es seinem traurigen Dasein im Verließ zu entreißen. Zumindest für kurze Zeit.

Die Hofener Ruine, beleuchtet von Fackeln, in der Mitte steht ein abgedeckter Brunnen. Rauch steigt auf. Immer wieder knallen Schüsse. In dieser schön-schaurigen Kulisse hören die Anwesenden aus dem Mund von Raimund Stetter von den Scillamännle noch einmal die Geschichte des verschwenderischen und ach so lebenslustigen Burgfräuleins, das den Unmut des Burgherren auf sich zog und über Felder und Wiesen irrte, bis sich seine Schuhe grün gefärbt hatten.

Allerdings braucht das Aufwecken nach so vielen Jahren der Verbannung seine Zeit. Zudem muss die Freigabe durch die dunklen Hogamale erst noch eingeholt werden. Dreimal sprechen die Anwesenden mit Zunftmeister Uwe Ensenberger die Formel „Greadeffele, Greadeffele komm herauf und blühe mit uns allen auf“ - bis die Spitze des Hutes sichtbar wird und Lisa Eckhardt dem Kellergewölbe entsteigt. Ein Raunen geht durch die Anwesenden, das Geheimnis ist gelüftet. „Es wusste keiner“, sagt die 23-Jährige schmunzelnd. Auch ihre Mutter und ihr Freund seien ahnungslos gewesen. Ein bisschen Luxus wurde dem Greadeffele in diesem Jahr jedoch gewährt: Eine Heizung sorgte für etwas Wärme im Verließ.