Der Unterstand für Jugendliche neben dem Kultur- und Sportzentrum wird ausgebessert und auf Vordermann gebracht - in einer gemeinsamen Aktion. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Der Vor-Ort-Termin des Bezirksbeirates Münster am Unterstand für Jugendliche auf der Wiese beim Kinder- und Jugendtreff im Juli hat sich gelohnt. Bezirksbeirat, Jugendrat, Gartenbauamt und Landschaftsarchitekt haben entschieden, dass der beliebte Treffpunkt gemeinsam wieder auf Vordermann gebracht wird - mit Geld-, Sach- und Materialspenden sowie ehrenamtlichem Einsatz.

Denn die Zukunft der Anlaufstelle für Jugendliche im Stadtbezirk war in Gefahr. Der Zahn der Zeit hat daran genagt. Als der Jugendrat den eigenwilligen, weil unkonventionell gestalteten Unterstand mit frischer Farbe versehen wollte, wurde festgestellt, dass die Holzbalken angegriffen sind, das Dach undicht und in absehbarer Zeit alles ausgetauscht werden müsste. Die Kosten würden im fünfstelligen Bereich liegen. Geld, das nicht vorhanden ist.

„Ein Aus wäre fatal“, beschreibt Marius Gschwendtner, Sprecher des Jugendrates. „Hier trifft man immer jemanden. Das ist wichtig für uns. Es gibt ein Dach über dem Kopf und der Charme gefällt. Wir wollen ihn behalten.“ Der Jugendrat ist bereit, 1500 Euro, die Hälfte des zur Verfügung stehenden Budgets, zu spenden. Denn lange hatten Jugendliche für einen Treffpunkt im Ort gekämpft. Überall, wo sie sich trafen, gab es Konflikte. Mit Unterstützung der Mobilen Jugendarbeit Hallschlag wurde der Ort an der Wiese am Spielplatz Illerstraße auserkoren. Im Sommer 2004 war es soweit. Die sbr baute nach den Plänen von Landschaftsarchitekt Peter Maier den Unterstand. Das Holz wurde im Wald mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Münster und der Mithilfe von Jugendlichen entrindet, die Robinienbalken am neuen Standort abgeschmirgelt und bemalt. Auch beim Aufbau halfen Jugendliche mit. „Mit vereinten Kräften wurde das Vorhaben durchgeführt“, erinnert sich Maier. Eine große Herausforderung sei es gewesen. Die anfänglich heftigen Proteste aus der Nachbarschaft sind verstummt, der Unterstand ist zum beliebten Treffpunkt unter sozialer Kontrolle geworden.

Jetzt ging es darum, den Unterstand langlebig zu machen. „Wer finanziert die veranschlagten 15 000 Euro?“ fragte Bezirksvorsteherin Renate Polinski. Auch das Gartenbauamt plädierte für den Erhalt, beschaffte bereits Ersatzholz. Architekt Maier bescheinigte den Robinien hohe Resistenz. „Die Konstruktion ist standfest, eine Ausbesserung möglich.“ Grünen-Bezirksbeirat und Statiker Wolfgang Döking bescheinigte ebenfalls Standfestigkeit und keinen Bedarf für einen kompletten Abbau. „Wenn man das Splintholz entfernt, funktioniert es.“ Das erfreute Kilian Bezold vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. „Das ist eine frohe Botschaft.“ Material für Reparatur sei vorhanden, Dach und Farbe müssten noch beschafft werden. Ein unentgeltlich arbeitender Zimmermann stehe zur Verfügung, die Jugendlichen sicherten tatkräftige Hilfe für die anberaumten zwei bis drei Wochenenden zu. Da ließ sich auch der Bezirksbeirat nicht lumpen und steuerte 1300 Euro und Mithilfe bei. Das müsste dann reichen, rechneten die Beteiligten durch. Zwei Termine sind anberaumt: Heute und am Samstag, 24. September, jeweils ab 8.30 Uhr wird der Unterstand wieder auf Vordermann gebracht. Mithelfer und Unterstützer sind jederzeit willkommen.