„Wie du mir so ich dir“: Hanns Löflad und Andrea Rausch führten das Stück in der Komödie am Wasen auf. Nächster Termin ist am 13. Mai. Foto: Häfele Quelle: Unbekannt

(hf) -Die Komödie am Wasen „die Göschla“ hat mit der Mundart-Komödie „Wie du mir so ich dir“ seine erfolgreiche Premiere gefeiert. Sabine (Andrea Rausch) und Stefan (Hannes Löfflad) sind ein Paar, wie wir sie alle kennen. Der Lack ist bei beiden schon ziemlich ab. Seit über 20 Jahren sind sie verheiratet und sie wissen nicht mehr so recht, was sie miteinander anfangen sollen. Stefan tritt eines Morgens von einer Sauftour gezeichnet ins Wohnzimmer. Er wirkt, als drehe sich sein Aktionsradius nur noch zwischen Ledercouch und Frühstückstisch. Das Sporttrikot, das er übergestreift hat, kündet von vergangenen, vermutlich aktiveren und sportiveren Tagen. Verkatert wortlos und mit chronisch griesgrämiger Miene, lässt er sich von seiner Frau einen Kaffee reichen und schnappt sich ein Automagazin und schottet sich gegen seine Umgebung ab. Sabine versucht ihn verzweifelt, zu einem Gespräch herauszufordern. Am heißen Kaffee verbrennt Stefan sich „die Gosch“, ein subtiler Kommentar zur verbrannten Leidenschaft, die gelegentlich noch bei seiner Angetrauten aufblitzt. Dem Bemutterungsinstinkt, der bei Sabine bisweilen anfallartig-hysterisch aufscheint, kann er sich nicht erwehren. Er legt sich folgsam auf die braune Ledercouch und lässt sich nicht nur den Bauch bepinseln. Stefan tendiert ohnehin zu ödipalen Neigungen. Beim Telefongespräch mit seiner Mutter, die ihm einen Kuchen gebacken hat, gibt er sich sichtlich mehr Mühe mit der Konversation, als mit seiner Frau, bei der er zur Einsilbigkeit neigt.

Mit sprödem und lakonischem Realismus zeichnen Löfflad/Rausch den trostlosen kleinbürgerlichen Beziehungsalltag eines Paares nach, dessen Zenit bereits überschritten ist. Die beiden Protagonisten agieren in einem billigen, miefig-kleinbürgerlichen Möbelhausambiente. Einzig die Grafik eines Jazzsaxophonisten an der Wand und die üppigen Blühpflanzen am Bühnenrand scheinen noch die letzten Wunschträume ihrer einstigen Leidenschaft zu möblieren. Auch, dass sie sich gegenseitig Affären nachsagen, zeugt von einem Hort, wo die Neurosen blühen. Manisch richtet Stefan sein Augenmerk auf Sabines Handy, das ständig vor SMSe zu vibrieren scheint. Sie nähren seine Eifersuchtsfantasien. Das gegenseitige Anöden, Generve und die Affärenvorwürfe werden Sabine zu blöde. Sie will an der Beziehung retten, was noch zu retten ist. Ab sofort wird Tisch und Bett getrennt und in den Haushaltstreik getreten. Seine Brote muss Stefan selber schmieren und der Kaffee wird nicht mehr zum Sofa gebracht. Stattdessen wird Flüssigdünger serviert, der bei Stefan Magenkrämpfe, statt Schmetterlinge im Bauch hervorruft. Stefan seinerseits versucht es mit Juckpulver, das er in Sabines Slip schmuggelt. Die Atmosphäre zwischen den beiden wird toxischer, doch sie bringt wieder Schwung in ihre Bude und sie raufen sich zusammen. Am 13. und 14. Mai wird um 20 Uhr wieder in der Komödie am Wasen gespielt, Karten unter Telefon 5779910 oder 6364884.