Das Krickelbild von Erika Diemer ist in der Ausstellung im Waldhorn zu sehen, die morgen eröffnet wird. Foto: Veranstalter Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Ihr künstlerischer Weg startete in Untertürkheim. Die Rohracker Künstlerin Erika Diemer zeigte 2002 ihre Bilder erstmals. Dann begann eine Entwicklung bis hin zu internationalen Ausstellungen. Von Beginn an sind es die Strichmännchen, die ihre Bilder prägen. Bis heute erzählt sie mit ihnen Geschichten, teilt so ihre Emotionen mit. Zu den neueren Werken zählen „Wir sind Familie“, das einen Mann, eine Frau und zwei Kinder zeigt, weiße Striche auf farbigem Untergrund. Ein Appell zu Solidarität und Mitmenschlichkeit könnte es sein.

Denn Diemer kümmert sich um soziale Aspekte, nicht nur in ihrer Malerei, auch beispielsweise über die Amor-Vincit-Stiftung, deren Botschafterin sie ist und die unter anderem das Kinderhospiz unterstützt. Geboren 1957 in Kelheim a.D., lebt und arbeitet Erika Diemer in Stuttgart. Sie ist Mutter dreier Söhne. Die Malerei war für sie schon immer ein Bestandteil ihres Lebens. Aber erst nach der Erziehung ihrer Kinder wandte sie sich konsequent der Malerei zu. Über zahlreiche Kurse an Kunstschulen, über eine Kunstausbildung an der Kunstakademie Esslingen a.N., über Studienaufenthalte in der Schweiz und auf Mallorca und über autodidaktisches Lernen fand sie zu ihrem unverkennbaren, eigenen Malstil. Ihre Söhne waren es, die sie im Jahr 2002 zu ihrer ersten Ausstellung ermutigten. Inzwischen werden ihre Bilder in Galerien im In- und Ausland gezeigt.

Erika Diemers bevorzugtes Malmittel ist Acryl, aber auch Tempera, Tusche oder Aquarell kommen zum Einsatz. Die zumeist großflächigen, auf Leinwand gemalten Werke wirken besonders eindringlich durch harmonische und intensive Farbgebung und durch eine konsequente und klare Ausdruckskraft.

Ihre Motive sind auch auf Taschen gedruckt und es wird, so Diemer, ihre Werke auf Acrylglas geben. An den tausend Männchen gefallen ihr die vielen Möglichkeiten, die die Männchen bieten, Thematiken umzusetzen. „Es ist auf eine einfache Weise möglich, Stimmungen zu erzeugen“, sagt die Künstlerin. „Auch die Ausdrucksweise bietet unbegrenzte Möglichkeiten, mal verspielt und märchenhaft, dann wieder streng und grafisch.“

Jede Ausstellung ist für sie etwas Besonderes. „Meine schönsten Erlebnisse sind immer die, bei denen Kinder dabei sind“, sagt Diemer. So besuchten die zweiten Klassen der Tiefenbach-Grundschule ihre letzte Ausstellung in der Alten Schule Rohracker. „Das ist immer etwas Besonderes, die Reaktionen und Meinungen der Kinder zu meinen Werken zu hören. Kinder sind meist kritischer und aufmerksamer als Erwachsene und stellen sehr interessante Fragen“, sagt Diemer. Ihre Weiterentwicklung sieht sie darin, dass ihre Figuren lebendiger und beweglicher geworden sind, nicht mehr so statisch, wie zu Beginn. Sie ist ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Ihre Hauptthemen sind der Frieden und das Miteinander der Menschen.

Ihr Ziel ist es, sich einmal nur ihrer Kunst widmen zu können. Zudem will sie den Jakobsweg laufen, von Sevilla bis nach Santiago de Compostela, 1100 Kilometer. Sie schreibt gerade ein Buch über den letzten Jakobsweg, den Camino del Norte.

Seit ihrem 18. Lebensjahr zieht es sie immer wieder nach Mallorca. 2007 hatte Erika Diemer dann dort ihre ersten Ausstellungen in der Galeria Sa Botiga in Santanyi und in der Galeria Botz in Port d’Andraitx. Weitere zahlreiche Ausstellungen folgten. 2009 lernte sie auf Mallorca die in den internationalen Kunstkreisen bekannte Malerin Aina Maria Lliteras de Can Cardaix kennen. Sie bot ihr die Möglichkeit, in der Kunststiftung in Artà/Mallorca, auszustellen. 2010 wurde sie in die Liste der Stiftungskünstler aufgenommen. In diesem Jahr wird sie wieder einige Ausstellungen präsentieren, auch in Bad Cannstatt. Auch internationale Ausstellungen werden folgen.

Ihre Ausstellung im Waldhorn wird am 2. Februar, um 19 Uhr in der Großglocknerstraße 63 eröffnet.