Ulrike Barth, Pfarrer Florian Link und Martin Wiedmann (v.li.) berichteten über die Schöpfungswerke von Käte Schaller-Härlin und Willy Wiedmann. Foto: if Quelle: Unbekannt

(if) - Im Jahr des Gedenkens an die Reformation durch Martin Luther vor 500 Jahren, hat die Luther-Galerie Wiedmann erfolgreich ihre erste Veranstaltung eröffnet. Vor vollem Haus wurden die Künstler Käte Schaller-Härlin (1877-1973) und der Cannstatter Künstler Willy Wiedmann (1929-2013) porträtiert und ihre biblischen Schöpfungsbilder vorgestellt. Beide haben sich intensiv mit der Bibel auseinandergesetzt und sich, wie Martin Luther, mit deren Verbreitung beschäftigt. Willy Wiedmanns Traum wird wahr, wie sein Sohn Martin Wiedmann ankündigte, und die Bibel von ihm gedruckt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch die Schöpfungsgeschichte von Käte Schaller-Härlin gibt es in Buchform. Zu sehen sind die Schöpfungsbilder aus dem Eschacher Bilderbuch im Original, wie sie die Künstlerin damals, 1949 gemalt hat, in Mischtechnik, mit Aquarell- und Gouachefarben.

Im Reformationsjahr gibt es eine enge Zusammenarbeit der Luther-Galerie und der Evangelischen Kirche in Bad Cannstatt. Die Galerie geht mit der Kirche gemeinsame Wege bei ihren Veranstaltungen, unterstützt vom Dekanat und der Deutschen Bibelgesellschaft. Mit Unterstützung der Initiative Kulturnetz Bad Cannstatt wurde die Ausstellung mit einer Gesprächsrunde eröffnet mit der Enkelin von Käte Schaller-Härlin, Ulrike Barth, Martin Wiedmann und Stadtkirchenpfarrer Florian Link. Die Enkelin von Schaller-Härlin erinnerte, wie sie als Zehnjährige zu Weihnachten 1949 das Eschacher Bilderbuch von ihrer Großmutter geschenkt bekam, welches diese für ihre vier Enkel geschaffen hatte. Ein Werk, das ihr heute noch viel bedeutet. Pfarrer Link erklärte, wie begeistert er vom Eschacher Bilderbuch war, als er davon im Theodor-Heuss-Haus erfuhr und es gerne 2013 als Faksimile-Druck herstellen ließ und wie sehr diese biblischen Bilder der Schöpfung Trost und Zuversicht vermitteln. Käte Schaller-Härlin und Willy Wiedmann waren auch Kirchenmaler. Schaller-Härlins Hauptwerk ist in der Gaisburger Kirche. Auch Martin Wiedmann berichtete davon, dass sein Vater Gemälde in der Zuffenhäuser Pauluskirche geschaffen hat. In der Galerie Wiedmann sind die Schöpfungsbilder beider Künstler gegenübergestellt. Barth erklärte, dass Wiedmann mit seinen Texten sogar näher am Bibeltest ist, was Wiedmann freute. Er konnte auf das Druckwerk verweisen, das dieses Jahr erscheint: die Prachtbibel, das gemalte Werk von Wiedmann mit seinen Texten, ein Projekt mit der Bibelgesellschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung durch exzellente Musik aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn in Zusammenarbeit mit Musik am 13.: Es sang Kseniia Kotelnikova (Sopran) und Timos Sirlantzis (Bass), Klavier spielte Ilse Barlo. Die Ausstellung ist bis 1. April in der Galerie Wiedmann, Tuchmachergasse 6, zu sehen.