Die Cannstatter Künstler Andrej und Olga Dugin zeigen phantastisch-surreale Welten, die die Existenz hinterfragen. Die Ausstellungseröffnung bei der Galerie Art und Antik ist am 2. Dezember. Foto: Galerie Art und Antik Quelle: Unbekannt

(if) - Sie haben schon für Pop-Star Madonna ein Kinderbuch illustriert und Bilder für Harry Potter entworfen, die Cannstatter Künstler Andrej und Olga Dugin. Jetzt zeigen sie einmal mehr bei der Galerie Art & Antik märchenhafte Drucke und Originale aus deren Tätigkeit als Buchillustratoren für den Esslinger Verlag und andere mythische Auftragsarbeiten wie die Serie „Stina“.

Die Buchillustrationen zeigen Werke, die von Andrej oder Olga einzeln oder gemeinsam angefertigt wurden. Es werden originale Grafiken gezeigt, surreale Gemälde und florale realistische Zeichnungen von Andrej Dugin als freiem Maler. Neben den verschiedenen malerischen Techniken und Stilen, die Andrej Dugin als Dozent der Freien Kunstschule Stuttgart spielend beherrscht, wird auch inhaltlich ein weiter stimmiger Bogen gespannt. Da gibt es märchenhafte Winterszenen, wie „Die Nacht vor Weihnachten“ einer Buchillustration zu dem russischen Schriftsteller Gogol, oder„ Der Winter“ aus der Serie „Stina“. Von furcht- und schwerelosen kindlich träumerischen Szenen leiten florale Zeichnungen, die an den „Vanitas“-Gedanken gemahnen über zu surrealen freien Malereien, beschreibt es Galeristin Sarah Haberkern. Bei den surrealen Malereien stehe oft der Gedanke der Metamorphose und Wandlung im Zentrum. So verwandelt sich in „Der Baum“ ein Stuhl in einen Baumstamm, der sich seinerseits zu einem menschlichen Torso auswächst. Spannend ist auch „Die Fliege“ ein überdimensionales Insekt aus dessen Rücken wie bei manchen Krötenarten kleine menschliche Engel oder „Putti“ geboren werden. „So phantastisch es bei der Malerei und Illustration zugeht, so klar und realistisch zeigt die vorgestellte Grafik den Mensch und seine Beziehung oder nur fragmentarische Verhaftung in der Realität“, so die Galeristin.

Alle Bilder eint das Hinterfragen unserer Existenz und die Erkenntnis, dass alles zusammenhängt: Da scheint die surrealistische Verwandlung gar nicht so weit von der kindlichen Traumwelt entfernt zu sein, da wirkt ein Stuhl, der Körper sein will, ähnlich verzweifelt und in sich gefangen wie ein nur halbfertig gezeichneter Flugzeuggast bei der realistischen Grafik. Es wird deutlich, dass alle Werke um die ewigen Fragen der Menschheit ringen. Was ist das Sein, wer sind wir, was ist real, was nur ein Gefühl oder Traum? Ist das Kind, das von Fabeltieren bevölkerte Schlitten erträumt soweit weg vom erwachsenen surrealen Maler, der im Unmöglichen nach Äquivalenten seiner Emotionen sucht?

Die Galerie Art & Antik lädt ein zum Träumen und Nachdenken: Vernissage ist am Freitag, 2. Dezember, ab 19 Uhr. Ab 20 Uhr gibt es Märchen und moderne Lyrik. Die Ausstellung ist bis zum 3. Januar zu sehen in der Neckarstraße 198. Weitere Infos unter www.artantik-stuttgart.de.