Robert Peter, Karin Schmale und Edith Sagroske (v.li.) in der Ausstellung im Pflegezentrum, die auch Bilder von Marga Gerlinski zeigt. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Sie haben von ihr viele Techniken im künstlerischen Arbeiten gelernt und im vergangenen Herbst diese Ausstellung geplant. Im August ist die Maltherapeutin und Künstlerin Marga Gerlinski, die lange Jahre Kurse in Münster gegeben hat, überraschend gestorben. Robert Peter, Edith Sagroske und Karin Schmale, ihre Malschülerinnen und -schüler, haben nun die Ausstellung verwirklicht, die sie noch geplant hatten.

Unter dem Titel „Begegnung: Mensch - Farbe“ sind Werke der vier Künstler im Pflegezentrum Münster zu sehen. Ab dem Jahr 1989 haben die drei Kurse bei Gerlinski belegt. „Sie hat einen so gut motivieren können“, sagt Karin Schmale. „Von ihr habe ich mir das Experimentieren abgeschaut“, erklärt Edith Sagroske. Und auch Robert Peter ist noch immer beeindruckt von den vielerlei Techniken, die Gerlinski ihnen nahe gebracht hat. Beispielsweise im Jahr 1993 die Fadenbilder, die im Erdgeschoss im Mittelgang zu sehen sind. Es gibt noch mehr zu entdecken zwischen Techniken, Farben und ihren Wirkungen. Die Ausstellung würdigt nicht nur die künstlerische und lehrende Arbeit Gerlinskis. Grundlagen ihrer maltherapeutischen Arbeit hat sie von Meta Frankenberg gelernt und ausgebaut. Sie ist 1954 in Kirchheim an der Teck geboren und im August 2015 in Weil der Stadt verstorben. Bei der Grund- und Hauptschullehrerin war das Thema „Menschen, Farben und deren Beziehungen zueinander“ Schwerpunkt ihres Interesses.

Was die vier Künstler aus dem Thema gemacht haben, ist jetzt zu sehen: Da gibt es Traumblüten oder knallige „Red flowers“ zu entdecken, Zitronen mit echten Zitrusblättern, Landschaftsbilder führen durch die Jahreszeiten, auch in den Sommer mit Booten, Sand und Meer und zu Abstraktem mit kontrastreichen Farbspielen. Passend zum Motto treten immer wieder Figuren, Menschen, Gesichter aus den Farbkompositionen heraus.

Von Gerlinski, die übrigens bei der Eröffnung des Pflegezentrums 1988 die erste Ausstellung im Hause bestritt, wie ihr Mann Heinrich berichtet, ist, passend zum kalten April-Wetter „Die kalte Sophie“ in Acryl-Mischtechnik aus der Serie „Weibsbilder“ zu sehen. In der gemischten Hängung ist immer wieder das Thema Menschen auf der Flucht zu finden. Von Karin Schmale leuchten die Planetenbilder „Zum Ende des Lebens“ und „Friedliches Miteinander“. Dann begegnen sich bei Marga Gerlinski wieder Farben, etwa Violett und Gelb oder Zyan und Orange. Mit schönen komplementären Farben wartet auch Edith Sagroske auf, besonders in ihren abstrakten Bildern, die sie in Enkaustik präsentiert. Robert Peter, der gerne reist, zeigt seine neuesten Lichtmalerei-Werke und eine ungewöhnliche Collage mit zerschnittenen Geldscheinen aus aller Welt, die er zu einem Häuserberg formt, betitelt mit „Money, money“. Auch er lässt in einem Acryl-Mischtechnik-Bild aus den bunten Farben schwarz konturiert Menschen abstrahiert blicken. Karin Schmale sorgt für Glanz mit ihren anspruchsvollen Enkaustik mit Schellack-Bildern auf Leinwand, ein wahrer Blütenregen. Sie setzt abstrahierende Kontraste mit ihren symbolkräftigen Bildern, auf denen aus Herzen Blüten tropfen oder aus Köpfen Gedanken sprühen. Eine abwechslungsreiche Schau, die Einblicke in die vielfältigen Techniken in der Kunst gibt.

Die Vernissage findet am 30. April um 15 Uhr im Pflegezentrum Münster, Schussengasse 3-5, statt. Die Einführung hält: Harald Lohse. Musikalische Untermalung: Martina Käfer an der keltischen Harfe. Die Ausstellung ist bis zum 27. August im Pflegezentrum Münster zu sehen.