„Phänomen“ heißt das Bild von Ada Mee zum 90. Geburtstag von Marilyn Monroe. Es ist im Historischen Rathaus zu sehen. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Unter dem Motto „Marilyn Monroe - Icon forever“ zeigt die Heidelberger Künstlerin und Mitglied der Galerie Kunsthöfle eine Ausstellung anlässlich des 90. Geburtstags von Marilyn Monroe im Historischen Rathaus. Die Licht- und Schattenseiten der Ikone beleuchtet Ada Mee in ihrer Ausstellung. „Bewundert habe ich Marilyn Monroe schon seit ich sie 1964 zum ersten Mal im Kino erlebt habe“, sagt Mee. Zu dieser Zeit sei Monroe in Deutschlang noch kein Idol, kein Star, keine Ikone gewesen. Heute ist Monroe verewigt in vielen Fotos, festgehalten und analysiert, dokumentiert in Büchern und heute vor allem rehabilitiert, sagt Mee.

In überraschenden Zusammenhängen lässt sie nun den Betrachter mit ihren Werken Monroe neu entdecken: „Ich male, fotografiere, entdecke und kombiniere Sichtbares und Vermutetes, sowohl Nähe, als auch Distanz werden zusammengeführt auf der Suche nach dem Bild - der Einheit“, erklärt die Künstlerin. „Fast verhüllt mit Gold und Folie“ ist die Monroe dargestellt.

Eine Dokumentation über Marilyn Monroe in den 80er-Jahren im Fernsehen hat sie zu dem Projekt inspiriert. Nichts wird in ihren Bildern dem Zufall überlassen. „Ich forme und lebe mich in mein Werk hinein, bis ich mich damit identifizieren kann“, sagt Mee. Auch in ihre Lithografien integriert sie Fotos. Der Druck erfolgt auf hochwertigem Büttenpapier, die Druckplatte ist Alu und für jede Farbe wird eine Alu-Druckplatte verwendet. Lose Strass-Diamanten liegen in den optisch tiefen Bildern „Diamonds are a girls best‘s friends“ nach dem Musical von 1944 bis 1946, das Monroe in den 50er-Jahren im Film „Blondinen bevorzugt“ sang.

Ada Mee hat sich auch mit der Gesundheit Monroes beschäftigt, ihre Komplexe, unter denen sie litt, Fehlgeburten und Besuche beim Arzt und Psychoanalytiker. „Dazwischen entstehen ihre Notizen und traurige Gedichte um ein Ringen um einen Platz in der Gesellschaft“, beschreibt es Mee. Auch will sie auf den großen Medikamentenkonsum von Marilyn hinweisen. Ihre Gedichte findet Mee sehr interessant. In einer Reihe zeigt sie das Phänomen Marilyn, „Monroe Twins“, das nach ihrer anderen Seite, ihrem anderen Ich, ihrem Zwilling fragt. Dabei darf gefragt werden nach dem Ich der Ikone, die unterdrückt und geknebelt wurde und nur als „blondes Dummchen“ eingestuft wurde. Auch die Verstrickungen und Affären spielen hier eine Rolle. „Erst als ihre Tagebücher veröffentlicht wurden, konnte das Image von ihr vollständig revidiert werden“, sagt Mee. Die Lyrik der Ikone hat sie in ein Mischtechnik-Bild verarbeitet, das collageartig scheinbar auf eine Zentralperspektive führt. In „Licht und Schatten“ ist Bild, Zeichnung und Wort integriert, Marilyn mit geschlossenen Augen. Daneben ein dunkler Punkt. Treffend wird der Zwiespalt malerisch ausgedrückt.

Die Ausstellung wird am 12. Mai, um 18.30 Uhr im Historischen Rathaus eröffnet und ist bis 20. Juni zu sehen.