„Tiefe Einsicht VIII“ heißt das Bild von Michael Krähmer, das derzeit neben vielen weiteren im Amtsgericht bei der Galerie Kunsthöfle zu sehen ist. Die Ausstellung geht noch bis 24. April. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Es sind Bilder, die faszinieren. Der Titel „Magische Landschaften“ trifft es. Die Landschaften wirken real, sind es aber nicht. Sie sind der Fantasie entsprungen. Denn der Schöpfer, Michael Krähmer malt sie aus seiner Vorstellung ohne Fotos. Und doch sind sie zum Greifen nah.

Krähmer reist sehr viel und sammelt Impressionen. Das innere Auge sammelt die Eindrücke ein, erfasst es wie Caspar David Friedrich es aufgenommen hat. Im Übrigen ein Künstler, den Krähmer bewundert. Seine Landschaften strahlen Ruhe und Harmonie aus. Menschen sucht man vergebens. „Ruhe, Klarheit und Weite ist mir wichtig“, wie Krähmer erklärt. Es seien Geisteszustände, die erstrebenswert seien, sagt der Künstler. Er weiß um die Symbolhaftigkeit seiner Landschaften, die wie in einem Drüberflug teilweise aussehen.

Bei der Vernissage hat Krähmer auch per Video diesen Drüberflug gezeigt, den er in seiner Malerei einfängt. Krähmer wohnt im übrigen weit oben, im 18. Stock eines Hochhauses in Tübingen, wie er erzählt. Und von dort hat er Ausblicke auf die Schwäbische Alb, die ihn inspirieren. Krähmer hat Kunst an der Kunstakademie Stuttgart studiert und ist seit 30 Jahren als freischaffender Künstler tätig. Er hat national und international ausgestellt, in Wien etwa im Phantasten-Museum oder in Holland und Paris, in Europa. Krähmer malt in Öl auf MDF-Platte. Er schätzt an diesen drei Millimeter dicken Platten, dass sie glatt sind. Denn, das ist die Voraussetzung dafür, dass seine Bilder richtig wahrgenommen werden können: „Die Oberfläche soll nicht wahrgenommen werden“, so Krähmer. Der Betrachter darf reinschauen wie durch ein Fenster und dann die Strukturen wahrnehmen, die der Künstler in vielen Lasuren geschaffen hat. Spiegelungen faszinieren ihn. Kein Wasser ohne Spiegelung und kein Blick des Künstlers auf Wasser. Meeresbilder zeigt er in unterschiedlichsten Lichtstimmungen, mal morgens mal abends, wenn das Licht besonders intensiv ist. Das reizt ihn. Er stellt das Meereswasser bei Bedarf durchscheinend dar, die feinen Netzstrukturen des Sandes am Meeresgrund sind zu sehen. Dann Felsenformationen und der Himmel. Durch die hintereinander gesetzten Schichten erreicht er fast eine dreidimensionale Räumlichkeit in den Bildern. Krähmer malt in Öl mit Harzlösung. Das Licht dringt durch alle Farbschichten, die er gesetzt hat. Dadurch erreicht er eine große Leuchtkraft der Farben.

Die Bilder sind noch bis 24. April zu sehen, Amtsgericht, Badstraße 23, Montag bis Freitag 8 bis 16 Uhr.