(if) - Im Stuttgarter Osten gibt es nun seit zehn Jahren ein Zentrum, in dem die Chormusik zu Hause ist. Das Gebäude fällt schon von außen durch seine besondere geschwungene Form auf: die Domsingschule in der Landhausstraße 29. Seit zehn Jahren ist die Domsingschule fest in der Stuttgarter Kulturlandschaft verankert.

Das Haus hat drei Architekturpreise gewonnen. Doch auch die Arbeit im Haus ist anspruchsvoll, aber erfolgreich. In ihr werden Gesangestalente ausgebildet. Hier hat auch der ökumenische Knabenchor collegium iuvenum sein Zuhause. In diesem Jahr wird der Knabenchor Stuttgart bei rund 50 Auftritten, Konzerten und musikalisch gestalteten Gottesdiensten mitwirken. Gefördert wird der Knabenchor und die Mädchenkantorei an der Domkirche St. Eberhard von der Stiftung Domsingschule Stuttgart. Beide Ensembles gehören zu den führenden Jugendchören des Landes.

Die Gründer der Stiftung sind Beatrix und Elmar Böckenhoff. Sie sehen nach Angaben der Domsingschule eine ganz persönliche Herausforderung, musikalische Leistungen auf hohem Niveau, wie sie die beiden Chöre erbringen, ideell und finanziell zu unterstützen und zu fördern.

„Als Eltern, deren Kinder in beiden Ensembles singen, wollen wir dazu beitragen, dass diese Ausbildung nachhaltig und für alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft und ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten, finanziert werden kann“, sagen die Gründer.

Am 11. März ist der Knabenchor bei der „Woche der Kirchenmusik“ in der Liebfrauenkirche in Bad Cannstatt aufgetreten mit der Aufführung der Johannespassion. Am 2. April wird er um 19 Uhr in der Domkirche St. Eberhard die Johannespassion singen. Dann ist das collegium iuvenum mit Solisten und Orchester auf Einladung der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom eingeladen und wird am 8. April in St. Sabina auf dem Aventin in Rom die Johannespassion aufführen und in Rom einen Gottesdienst gestalten. Wurzeln, die in der Domsingschule gebildet wurden. Auch das Reformationsjubiläum beschäftigt den Chor: So wird er am 15. Juli im Rahmen des Kirchenmusikfestes der Evangelischen Landeskirche unter dem Titel „Eine feste Burg“ zum Reformationsjubiläum Werke von Bach und Mendelssohn aufführen. Auch Konzerte im Ulmer Münster und im Kloster Neresheim werden dieses Jahr noch gestaltet. Geleitet wird der Knabenchor von Michael Culo. Gegründet wurde der Chor im Jahr 1989. Culo leitet den Chor seit Sommer 2013. 1980 in Bietigheim-Bissingen geboren und in Besigheim aufgewachsen, studierte der Sohn kroatischer Einwanderer Kirchenmusik in Rottenburg und Tübingen.

Anschließend war Culo Assistent von Kirchenmusikdirektor Kay Johannsen an der Stiftskirche Stuttgart sowie von Landeskirchenmusikdirektor Professor Siegfried Bauer im Amt für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und 2010 Musikdirektor der 11. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes.