Mitglieder der Künstlergilde Buslat - Sabine Henzler, Ellen Eckel, Norbert Jüdt, Georgio di Montelupo, Gudrun Fusch (v.li.) - zeigen mit vier weiteren Künstlern ihre Werke bei der Galerie Kunsthöfle im Amtsgericht. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Die Künstlergilde Buslat ist zu Gast beim Kunsthöfle. Nicht das erste Mal, vor einigen Jahren waren sie schon mal in Bad Cannstatt. Neun Künstler stellen ihre Werke im Amtsgericht aus. Die Gilde ist schon im Jahr 1962 im Schloss Bauschlott gegründet worden. Dort wurden erste Arbeiten der Künstler der Öffentlichkeit gezeigt in der Gemeinde Neulingen zwischen Pforzheim und Bretten. Vor ein paar Jahren war das Kunsthöfle zu Gast bei der Gilde, jetzt ist es umgekehrt, weiß Künstler Norbert Jüdt.

Im Amtsgericht gibt es eine Vielzahl an künstlerischem Ausdruck: Da wären die Skulpturen von Helmut Weisser, einem studierten Designer aus Pforzheim, der Bronze- und Silberfiguren auf hölzernen Sockeln zeigt. Auch Christa Diehlmann zeigt grazile Objekte aus Papier an feinen Holzstangen.

Norbert Jüdt ist gelernter Grund- und Hauptschullehrer aus Neuffen. Er zeigt Fotokunst etwa mit den Bildern „Übrig geblieben“ und „Lumpen“. Letzteres liegt wie die Ummantelung eines Körpers. Dies darf in Korrespondenz gesehen werden mit dem großen Werk der Fotomontage, die die Architektur einer Bank mit ihren Winkeln und Stufen aufnimmt. Die Banken- und die Wirtschaftskrise als Thema.

Abstraktes und Strukturelles beschäftigt Ellen Eckel in ihren Radierungen. Ursprünglich war sie der Malerei zugetan, in letzter Zeit der Druckgrafik. Sie stammt aus Oberndorf am Neckar und sagt zu ihren Bildern: „Die Linie ist mir wichtig.“ In der Gilde ist sie seit 2009 dabei.

Gudrun Fusch aus Kieselbronn präsentiert gewalzte Linolplatten, die der Grundstock für ihre Bilder sind. Sie hat an der Freien Kunstschule Stuttgart studiert und zuvor an der Kunst- und Werkschule Pforzheim. Ihre Arbeiten, die auch an den Blick wie aus dem Weltall erinnern, besitzen viel Tiefe und Plastizität. Sie ist seit 28 Jahren Mitglied der Gilde.

Erika Schock zeigt Acryl auf Leinwand, expressiv mit großer Geste, darf „Am Wasser“ genossen werden und „Seerosen“. Bilder, die sommerliche Gefühle wecken. Manfred Jeschke präsentiert digitale Fotografien: Bilder, etwa von Schlehenblüten oder Sonnenblumen, die er zerfließen lässt und auf Kugeloberflächen projiziert. Sehr beeindruckend. Nicht minder interessant ist die Fotokunst von Georgio di Montelupo aus Pforzheim, der, wie der Künstlername verrät, in Italien Bildhauerei studiert hat. Er zeigt Fotomontagen: „Ich versuche, das Wesen eines Gebäudes auszudrücken über mehrere Ansichten von innen und außen gleichermaßen“, sagt er. Gesagt, getan. Der Anspruch, den er erhebt, gelingt sowohl im Kunstmuseum von Strasbourg „art contemporais“ als auch in der Stadtbibliothek Pforzheim. In Letztem schaut er sogar selbst aus dem Bild.

Sabine Henzler aus Karlsbad präsentiert Acryl auf Leinwand: Eine Serie „Córdoba“. Sie ist seit zwei Jahren Mitglied. In Córdoba haben sie die Marmorsäulen in der Mezquita-Kathedrale fasziniert und dieses Leuchten der Steine hat sie aufgenommen in ihre Bilder. „Die vielen Farben der Steine faszinieren mich“, sagt sie. Die Natur könne man nicht toppen, nur annähern. „Das Große findet man im Kleinen“, sagt sie.

Die Vielfalt der künstlerischen Techniken, die die Künstlergilde präsentiert, ist beeindruckend. Auch die hohe Qualität, die sie zeigt.

Die Ausstellung der Künstlergilde Buslat ist noch bis zum 6. Juni zu sehen: Amtsgericht Bad Cannstatt, Badstraße 23, 70372 Stuttgart. Öffnungszeiten der Ausstellung sind von Montag bis Freitag, von 8 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag geschlossen.