Fellbach (red) - Für ganz Baden-Württemberg untersuchen und beurteilen die Experten des in Fellbach ansässigen Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Stuttgart jährlich über 20 000 Lebensmittel-, Trinkwasser- und Bedarfsgegenständeproben. Außerdem werden pro Jahr über 55 000 Proben von Tieren auf Krankheitsursachen untersucht. Landwirtschaftsminister Peter Hauk informierte sich jüngst über die Arbeit der Behörde.

Er informierte sich im Gebäude in der Schaflandstraße unter anderem über die Untersuchung von Bedarfsgegenständen wie Spielwaren und Lebensmittelverpackungen und über die Ursachenaufklärung bei lebensmittelbedingten Erkrankungen. „Mineralölbestandteile in Lebensmittelverpackungen, Schwermetalle und Weichmacher in Spielzeug und unerwünschte Stoffe in T-Shirts - das Untersuchungsspektrum hier am CVUA Stuttgart ist enorm“, betonte Minister Hauk. Er erklärte, dass die wichtigste Frage bei der Untersuchung solcher Produkte sei, welche unerwünschten Stoffe davon in das Lebensmittel oder auf den menschlichen Körper übergingen und wie das Risiko zu bewerten sei.

Um mögliche Gefahren für die Verbraucher frühzeitig zu erkennen, werden sowohl kompetente Mitarbeiter als auch leistungsfähige Analysengeräte benötigt. Ob in der Lebensmittelmikrobiologie, der Tierseuchendiagnostik oder bei der Fleischuntersuchung auf Tierarten oder Alterung - eine neue Technik, genannt MALDI-Tof-Massenspektrometrie, hat die Analytik deutlich verbessert und beschleunigt. Auch bei Erkrankungsproben wie Lebensmittelproben im Zusammenhang mit mikrobiologisch bedingten Humanerkrankungen oder Proben von erkrankten Tieren, ist mit dieser Analysetechnik ein schnelleres Untersuchungsergebnis möglich. Hierzu arbeitet am CVUA Stuttgart ein interdisziplinäres Expertenteam aus tierärztlichen, biologischen und lebensmittelchemischen Sachverständigen eng zusammen. „Die Technik setzt neue Maßstäbe zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsgefährdung und Täuschung“, betonte Hauk.

Tierseuchen und die vom Tier auf den Menschen übertragbaren Infektionskrankheiten, die sogenannten Zoonosen, zu erkennen und nachzuweisen, ist eine wichtige Aufgabe der Diagnostik. Um fit für den Ernstfall zu sein, wurde die gesamte molekularbiologische Diagnostik in einem Labor zusammengefasst, automatisiert und an das Labordatensystem angebunden. „So ist es möglich, über mehrere Wochen hinweg täglich an die Tausend Proben zu untersuchen“, erklärte der Minister. Damit Tiererkrankungen wirksam verhindert und bekämpft werden können, muss der Ursprung und die Herkunft der Krankheitserreger ermittelt werden. „Mit der erweiterten molekularen Epidemiologie kann das CVUA Stuttgart die Identität entschlüsseln und so herausfinden, woher der Erreger kommt und wie er sich verbreitet“, sagte Hauk. Die Verbraucher könnten sich in Baden-Württemberg sicher sein, dass nach höchsten Standards untersucht wird.