Die Fellbacher Weingärtner haben ein Platzproblem: Die Neue Kelter am Fuße des Kappelbergs soll deshalb ausgebaut werden. Foto: Stadt Fellbach Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Die Fellbacher Weingärtner brauchen mehr Platz und planen deshalb eine Erweiterung der vorwiegend unterirdischen Lagerflächen in der Neuen Kelter.

Dafür ist der Abriss der sich im Besitz der Genossenschaft befindlichen Gebäude Grabenstraße 35 und 37 sowie des Gebäudes Gartenstraße 50/1 notwendig. Ebenfalls abgerissen werden sollen die Gebäude Gartenstraße 50 und 52, die in einem nicht erhaltenswerten Zustand sind. An ihrer Stelle ist der Neubau eines zweigeschossigen Wohngebäudes mit sechs Wohneinheiten und einer Tiefgarage vorgesehen. Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans soll auch der sich auf dem Areal befindliche Kinderspielplatz formal als solcher festgesetzt werden. Bislang ist das Gelände noch als Gartenland klassifiziert.

Der Aufstellungsbeschluss, der schließlich bei zwei Gegenstimmen und zwei Stimmenthaltungen gefasst wurde, führte im Gemeinderat zu einer kleinen städtebaulichen Grundsatzdiskussion. Wieder werde ein Stück Fellbacher Geschichte verloren gehen, bedauerte Michael Vonau (Grüne). Man sollte Alternativen zum Abriss der Gebäude prüfen.

Ulrike Dreßler-Uetz (SPD) konnte die Bedenken nachvollziehen. Man müsse bei solchen Vorhaben genau hinsehen, wie sie sich auf das gewachsene Stadtbild auswirken würden. „Es gibt auch so etwas wie einen städtebaulichen Denkmalschutz.“ Auch er sei dafür, erhaltenswerte Bausubstanz zu erhalten, meinte Jörg Schiller (CDU). Aber die in Frage stehenden Gebäude seien marode. Ähnlich äußerte sich Christian Hinrichsen (Linke), der als Nachbar die Situation gut kennt. Etwas zu erhalten, nur weil es alt sei, könne nicht das Ziel sein, meinte Simone Lebherz (CDU). Auch Neubauten könnten sich ins Stadtbild einfügen und Charme entfalten. Und ihr Fraktionskollege Herbert Aldinger mahnte, man müsse der Genossenschaft Entwicklungsmöglichkeiten geben. Ihr den Erhalt zweier maroder Gebäude aufzubürden, könne nicht der Weg sein.

Die grundsätzlichen Bedenken seien in der Stadtverwaltung angekommen, meinte Baubürgermeisterin Beatrice Soltys. Um das gewachsene Stadtbild zu sichern, mache man sich derzeit im Baudezernat Gedanken, inwieweit für manche Bereiche der Stadt eine Erhaltungssatzung sinnvoll sei.