Ein Schild beim Großen Haus in Schmiden weist auf das geplante Projekt hin. Noch ist offen, wann mit dem Neubau in der Ortsmitte begonnen werden kann. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

Schmiden (red) - Um das Projekt „Neue Mitte Schmiden“ voranzubringen, soll eine Projektgesellschaft gegründet werden, die die Bebauung in Eigenregie umsetzt. Das hat der Fellbacher Gemeinderat beschlossen.

Bereits im Jahr 2011 hatte der Gemeinderat für den Ortskern in Schmiden einen förmlichen Sanierungsbeschluss gefasst. Ziel war und ist es, in der Ortsmitte eine qualitativ hochwertige bauliche Entwicklung zu ermöglichen. Gleichzeitig soll möglichst viel vom alten dörflichen Charakter sowie von den wertvollen Freiräumen mit Aufenthaltsqualität erhalten werden. Umfangreiche Bürgerworkshops haben mit dazu beigetragen, ein detailliertes Konzept für die „Neue Mitte“ zu erstellen.

Eigentlich wollte die Stadt für die Realisierung des Sanierungsprojekts einen privaten Bauträger gewinnen. Doch eine wirtschaftliche Analyse hat ergeben, dass aufgrund des schwierigen Grundstückszuschnitts, der höheren Kosten durch die teilweise öffentliche Tiefgarage und der kleinteiligen Struktur der Baukörper mit dem Projekt kein Geld zu verdienen ist. Bestätigt wurde dies auch durch eine von der CDU-Fraktion angeregte Anfrage bei einem Fellbacher Bauträger und einem Bauträger mit sozialem Auftrag aus der Region, die seitens der Stadt um eine Angebotsabgabe gebeten wurden. Bürgermeisterin Beatrice Soltys: „Beide Unternehmen haben die kaufmännische Projektkalkulation als schlüssig und nachvollziehbar beurteilt und die errechneten Zahlen bestätigt. Eine eigene Beteiligung an der Realisierung des Projekts wurde von ihnen aber abgelehnt, da die erforderliche Mindestrendite auf dem freien Markt mit diesen Eckdaten nicht erwirtschaftbar ist.“

Um das Sanierungsprojekt dennoch wie vorgesehen durchführen zu können, hatte die Verwaltung schließlich vorgeschlagen, eine eigene Projektgesellschaft für diese Bebauung zu gründen und das Vorhaben in Eigenregie umzusetzen. Durch den Wegfall der unter Bauträgern üblichen Wagnis- und Gewinnzuschläge sei langfristig eine wenn auch geringe Rendite möglich und damit eine wirtschaftliche Realisierbarkeit gegeben, sagte die Baubürgermeisterin. „Eine eigene Projektgesellschaft ist in der Lage, das Vorhaben zügig und mit hoher Qualität entsprechend den vorgegebenen Anforderungen umzusetzen.“

Die dem Projekt zugrunde liegende Machbarkeitsstudie wurde konkretisiert und sieht jetzt folgende Eckdaten vor: Es sind 32 Wohnungen vorgesehen, eine Tiefgarage mit rund 42 privaten und 22 bis 25 öffentlichen Stellplätzen, ein Café mit etwa 95 Quadratmetern und einem kleinen Vorplatz, außerdem Räumlichkeiten für eine ärztliche Gemeinschaftspraxis mit rund 210 Quadratmetern sowie ein grüner Innenhof für die Durchquerung des Quartiers von der Fellbacher Straße in die Jakob- und Butterstraße. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 12,4 bis 13,2 Millionen Euro.