Ein Strommast, der sich auf einem Trafohäusen ausruht - so soll die neue Station aussehen, die das Berliner Künstlerkollektiv „Inges Idee“ gestaltet.Visualisierung: Inges Idee Quelle: Unbekannt

Oeffingen (red) - Nach knapp dreijähriger Pause geht die Arbeit auf dem Besinnungsweg Fellbach mit einem großen Schritt voran: Am 8. Juli wird das nächste Kunstwerk eingeweiht. Das Berliner Künstlerkollektiv „Inges Idee“ hat sich über das Thema „Freizeit/Muße“ Gedanken gemacht.

Unter dem Titel „Abschalten“ hat die 1992 gegründete Künstlergruppe ein imposantes Werk für den Besinnungsweg geschaffen, das nicht nur aufgrund seiner imposanten Abmaße - es wird 9,40 Meter hoch und knapp sieben Meter breit sein - kaum zu übersehen sein wird. Im Umfeld der aktiven Masten auf dem Schmidener Feld, macht der von „Inges Idee“ kreierte Strommast Pause, rückt aus der Reihe aus, verschnauft und erscheint dem Betrachter plötzlich in einem anderen Licht. Wie ein Wanderer auf einem Stein oder einer Bank sitzt der Mast auf dem Trafohäuschen, die Beine lässt er entspannt in der Luft baumeln. Der aus 200 Meter Winkelstahl bestehende, zwei Tonnen schwere Kollos symbolisiert damit: Er steht nicht mehr „unter Strom“ sondern befindet sich in einem kontemplativen Zustand. „Hier, an einer Wegekreuzung, scheint er darüber nachzusinnen, welchen Weg er einschlagen soll“, beschreibt die Gruppe ihren Ansatz. Angeknüpft wird damit an gesellschaftliche Diskussionen wie der Energiewende und der Nachhaltigkeit. „Im Innehalten, dem Abschalten von permanenten Pflichten, Arbeiten und Aufgaben, liegt ein großes Potenzial - ein Nachsinnen, jenseits der Routinen, wird möglich, ein Reflektieren, ein Besinnen, eventuell ein Umdenken.“

Der Verein Besinnungsweg Fellbach freut sich über die nunmehr achte von zwölf geplanten Stationen auf dem 2,4 Kilometer langen Weg. Wenn alles gut geht, könnte im Spätherbst noch eine weitere Skulptur eingeweiht werden: Der in Tel Aviv lebende Bildhauer Dani Karavan hat ein Kunstwerk mit dem Titel „Frieden“ gestaltet. Nach Angaben des Vereins wurde der Vertrag mit Karavan nach langjährigen Verhandlungen unlängst unterschrieben. Das Grundstück, auf dem die mehrteilige Bodenskulptur stehen soll, ist gesichert.