Fellbach (red) - Stiftungsvorstand und Stiftungsrat der Bürgerstiftung Fellbach haben bei ihrer gemeinsamen Frühjahrssitzung den Jahresabschluss 2015 festgestellt. Erfreulich: Noch nie gab es so viele Spenden. Außerdem wurden Projektzuschüsse bewilligt.

So wird die Förderung für das Projekt „Die fünf Esslinger“ verlängert. Das kostenfreie Bewegungsangebot an der frischen Luft richtet sich nicht nur an ältere Fellbacher Bürger. Es wird gut angenommen: Je nach Wetterlage und Jahreszeit nehmen daran zehn bis 30 Personen teil. Die drei großen Fellbacher Sportvereine SV Fellbach, TSV Schmiden und TV Oeffingen sowie die Seniorenbegegnungsstätten Treffpunkt Mozartstraße, Seniorentreff Schmiden und Seniorentreff Oeffingen, unterstützt durch das Amt für Bildung, Jugend, Familie und Sport und die Stabsstelle für Senioren, Integration und Inklusion der Stadt, wollen das stadtteilübergreifende Projekt über die zweijährige Anlaufphase, die Mitte des Jahres endet, weiterführen. Um dieses Angebot weiterführen und für die Teilnehmer weiterhin kostenfrei anbieten zu können, wurde von den Gremien der Bürgerstiftung einstimmig entschieden, die Kosten für die Übungsleiter für die Stadtteile Schmiden und Oeffingen zunächst für ein weiteres Jahr bis Mitte 2017 zu übernehmen. Im Stadtteil Fellbach unterstützt die Richard-Bährle-Stiftung das Projekt. Der maximale Zuschuss der Bürgerstiftung für diesen Zeitraum beträgt 2650 Euro. Nach einer im Frühjahr 2017 vorgesehenen Evaluierung des Projekts wurde eine weitere Förderung für die darauffolgenden zwei Jahre in Aussicht gestellt.

Ebenfalls unterstützt die Bürgerstiftung das Projekt „Hürdenlos“. Als Dienstleistung für Menschen mit Behinderungen soll für Fellbach im Internet ein Wegweiser erstellt werden, in dem die Barrierefreiheit von Fellbacher Einrichtungen und Institutionen wie Arztpraxen, Gaststätten, Läden, Behörden, Vereine erfasst wird, damit sich jeder darüber schnell und einfach informieren kann. Das Sammeln, Aufbereiten, Erfassen und Einpflegen dieser Daten in ein dazu erworbenes Softwareprogramm soll von ehrenamtlich tätigen Personen durchgeführt werden, die dafür eine Aufwandsentschädigung erhalten. Die Stabsstelle Senioren, Integration und Inklusion der Stadt hat bei der Bürgerstiftung als Zuschuss die Übernahme der Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlichen Helfer für die ersten zwölf Monate der Projektdauer beantragt. Beschlossen wurde, das Projekt einmalig mit einem Zuschuss von bis zu 3240 Euro zu fördern.

Dem Stiftungsvorstand und dem Stiftungsrat wurde der Jahresabschluss 2015 und das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses vorgestellt. Demnach stieg die Bilanzsumme 2015 um rund elf Prozent auf 1,37 Millionen Euro. Es konnten Erträge aus der Vermögensverwaltung von 27 300 Euro (2014: 32 800 Euro) erwirtschaftet werden. Der Zuschuss der Stadt betrug wie im Vorjahr 3000 Euro. Außerdem sind 39 600 Euro an Spenden eingegangen. Dies ist das höchste Spendenaufkommen seit Bestehen der Bürgerstiftung, 2014 lag die Spendensumme bei 29 100 Euro. Dazu kamen die Erträge aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb von 15 700 Euro (2014: 3400 Euro).

Den Erträgen in Höhe von 88 900 Euro standen Aufwendungen von 95 800 Euro gegenüber. Davon konnten 17 500 Euro als Projektzuschüsse an 23 Empfänger und 4000 Euro als Hilfen für 24 Bedürftige ausgeschüttet werden. Mit diesen finanziellen Hilfen wurden Kinder und deren Familien unterstützt, und zwar durch Zuschüsse zu Musikschulentgelten, für Schullandheimaufenthalte, für die Stadtranderholung und Ferienfreizeiten, zu Vereinsbeiträgen und zu den Kosten für Integrations- und Deutschkurse für Flüchtlinge. Außerdem wird die Unterstützung in sozialen akuten Notlagen immer wichtiger, alleine hierfür wurden 1200 Euro aufgewandt. Für das Bürgerstiftungs-Projekt „Gesund aufwachsen in Fellbach“ wurden im vergangenen Jahr 14 200 Euro ausgegeben.

Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen und des daraus resultierenden hohen Abschreibungsbedarfs sowie wegen der Aufwendungen zum zehnjährigen Jubiläum konnte die Bürgerstiftung im vergangenen Jahr erstmals keinen Jahresüberschuss erzielen. Es entstand vielmehr ein Defizit von 6900 Euro, der aus der allgemeinen Rücklage gedeckt werden konnte. Diese betrug zum Jahresende immer noch 26 600 Euro.