Die Schwabenlandhalle hat sich zu einem Markenzeichen Fellbachs entwickelt. Foto: Dietmar Strauß/Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft mbH Quelle: Unbekannt

Von Elke Hauptmann

Am 10. September 2016 jährt sich die Einweihung der Fellbacher Schwabenlandhalle zum 40. Mal. Das Kultur- und Kongresszentrum ist längst nicht mehr aus dem gesellschaftlichen Leben der Kappelbergstadt wegzudenken. „Fellbach ohne Schwabenlandhalle wäre nur ein halbes Fellbach. Immerhin ist Fellbach die Stadt der Weine und Kongresse“, sagt Jens Mohrmann, der Geschäftsführer der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft. Die „gute Stube der Stadt“ hat im vergangenen Jahr bei 600 Veranstaltungen insgesamt 122 000 Besucher angelockt, in den vergangenen vier Jahrzehnten zählte man mehr als sechs Millionen Besucher. „Ich denke, das ist eine stolze Zahl“, sagt Mohrmann - selbst kaum älter als die Halle.

Eine Stadthalle mit Festplatz für den Fellbacher Herbst zu gestalten, war die Aufgabenstellung des damaligen Wettbewerbs, aus dem der Süßener Architekt Gerhard Keller als Sieger hervorging. Nach gut dreijähriger Bauzeit konnte das Kultur- und Kongresszentrum 1976 eröffnet werden. Es war eines der ersten seiner Art in der Region und entwickelte sich schnell zum Treffpunkt für Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft. Diese Vielseitigkeit ist das Geheimnis des Erfolges, meint Hallendirektor Mohrmann: „Bei uns finden sehr unterschiedliche Veranstaltungen ihren Platz. Sei es die große Theatervorstellung im ausverkauften Hölderlinsaal oder der medizinische Fachkongress für Kinderanästhesie, der mit seiner Fachausstellung und den Workshop die ganze Schwabenlandhalle füllt.“ Namhafte Schauspieler, Ballett- und Show-Größen haben hier vor bis zu 1400 Zuschauern ihre Auftritte, aber auch Neujahresempfänge, Ausstellungen, Weinproben, und Künstlermärkte finden in der Schwabenlandhalle statt. Der 2006 eingeweihte Anbau mit den beiden Sälen Hesse und Mörike, die insgesamt bis zu 470 Gästen Platz bieten, wird vor allem für Firmenveranstaltungen und Familienfeiern gebucht. Zudem punktet die Schwabenlandhalle mit Spitzengastronomie: Das Restaurant Goldberg wurde jüngst mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Doch die Konkurrenz ist größer geworden, mittlerweile buhlen viele Stadthallen um Gäste. Vor diesem Hintergrund muss sich die Schwabenlandhalle behaupten. Um sie fit für die Zukunft zu machen, investiert die Stadt als Eigentümer des Gebäudes ständig in moderne Technik, zeitgemäße Ausstattung und bauliche Verbesserungen. Zuletzt wurden alle 2200 Stühle des Altbaus neu bezogen. Die nächste Umgestaltung steht jetzt im Untergeschoss an: Dort wird die zwischen dem Zugang zum Uhlandsaal und dem Eingang zum Hölderlinsaal gelegene Kassenhalle verkleinert. Sie sei durch die Möglichkeit des Kartenkaufs per Internet überflüssig geworden, erklärt Mohrmann. Entstehen sollen so zwei kleine Gruppenräume für jeweils 40 Personen. „Wir haben einen sehr großen Bedarf an solchen Räumen“, berichtet der Hallendirektor.

Dennoch: Kostendeckend ist ein solches Veranstaltungszentrum - auch wenn es zu den Top Ten in der Region zählt - nicht zu betreiben. Dass die Schwabenlandhalle jedes Jahr ein Defizit schreibt (2014 betrug das Minus 257 000 Euro), ist vielleicht ihr einziger Makel. „Man darf den Erfolg der Schwabenlandhalle aber nicht nur am wirtschaftlichen Defizit messen“, mahnt Mohrmann. Denn dem Betriebsergebnis stünde ein beträchtlicher Imagegewinn für die Stadt gegenüber. „Man muss auch berücksichtigen, dass wir der kulturelle und gesellschaftliche Treffpunkt in der Kappelbergstadt sind.“ Die Kosten, die die Stadt tragen müsse, und der Nutzen, den sie von der Schwabenlandhalle habe, würden in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen.

Jubiläumsprogramm

Das 40-jährige Jubiläum der Schwabenlandhalle wird kommenden Wochenende groß und für alle Besucher kostenlos gefeiert. Es wird Führungen und eine Ausstellung über die bewegte vierzigjährige Geschichte der Schwabenlandhalle geben. Zudem soll zünftig gefeiert werden - mit verschiedenen Musikbands im Atrium. Samstag ab 17 Uhr mit „Acoustic groove“, Sonntag 13 Uhr mit „Groove inclusion“ und einem bunten Kinderprogramm. Höhepunkt ist ab 18.30 Uhr der Auftritt der Gruppe „Füenf“.