Mehr Geld als erwartet hat sich in der Fellbacher Stadtkasse angesammelt. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Die Stadtfinanzen entwickeln sich erfreulich, sagte Erster Bürgermeister Geyer, als er dem Gemeinderat den Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2015 und den Finanzzwischenbericht für das Jahr 2016 vorstellte - beides mit erfreulichen Zahlen. Dennoch warnte er: „Wir dürfen nicht annehmen, dass die Entwicklung so weitergeht.“

Dass eine konjunkturelle Eintrübung unmittelbare Folgen für die Finanzen der Kappelbergstadt haben würde, liegt nahe: Die positive Finanzentwicklung in den Jahren 2015 und 2016 ist insbesondere den Steuereinnahmen zu verdanken. So nahm die Stadt im vergangenen Jahr rund 3,76 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuereinnahmen ein als veranschlagt. Auch weitere Steuereinnahmen entwickelten sich positiv. Da zudem über eine Million Euro weniger Personalausgaben notwendig wurden, ergab sich im Verwaltungshaushalt eine Verbesserung von 8,37 Millionen Euro. Auch im Verwaltungshaushalt fiel das Plus höher als erwartet aus. Insgesamt verbesserte sich der Haushalt um 10,41 Millionen Euro. Dies führte dazu, dass der allgemeinen Rücklage der Stadt nicht, wie geplant, 9,93 Millionen Euro entnommen werden mussten, sondern ihr im Gegenteil rund 480 000 Euro zugeführt werden konnten. Sie betrug damit zum Jahresende 11,66 Millionen Euro.

Die positive Entwicklung setzte sich im laufenden Jahr fort. Nach den Zahlen am Ende des dritten Quartals werden rund 3,8 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuern bei der Stadt eingehen, als bei Aufstellung des Doppelhaushalts 2016/2017 erwartet. Auch weitere Steuereinnahmen fallen höher aus als erwartet, um rund 300 000 Euro beispielsweise die Vergnügungssteuer. Insgesamt erwartet der Finanzbürgermeister im laufenden Jahr eine Verbesserung im Verwaltungshaushalt von rund sieben Millionen Euro. Die geplante Zuführung zum Vermögenshaushalt erhöht sich damit von geplant 2,9 auf 9,9 Millionen Euro.

Der Verwaltungshaushalt wird sich dagegen um rund 2,2 Millionen Euro verschlechtern. Ursachen sind insbesondere Wenigereinnahmen von rund 1,5 Millionen Euro beim Grunderwerb, da die geplanten Veräußerungen nicht erfolgen konnten. Ebenfalls gab es beim Hochbau Mehrausgaben von rund 300 000 Euro.

Insgesamt wird sich der Haushalt der Kappelbergstadt in diesem Jahr wohl um rund 4,8 Millionen Euro verbessern. Statt die Rücklage zu schmälern, wird sie um rund 700 000 Euro anwachsen und zum Jahresende 12,3 Millionen Euro betragen. Rund zehn Millionen Euro davon stehen für die Finanzierung künftiger Haushalte zur Verfügung.

Die Verschuldung der Stadt wird sich Ende des Jahres auf 31,8 Millionen Euro belaufen, das sind 708 Euro pro Einwohner. Ohne die Kredite zur Finanzierung des F.3-Bades liegt die Verschuldung nur bei 2,7 Millionen Euro (59 Euro pro Einwohner).

Die Gemeinderäte freuten sich zwar über die gute Finanzlage, betonten jedoch unisono, dass man auch weiterhin mit Bedacht handeln müsse - gerade auch angesichts der anstehenden Aufgaben und Ausgaben etwa im Schulbereich.