Baubürgermeisterin Beatrice Soltys bleibt im Amt.Archiv Foto: eh Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Beatrice Soltys bleibt Fellbachs Baubürgermeisterin. Bei der turnusgemäßen Wahl zur Besetzung der Stelle des weiteren Beigeordneten der Kappelbergstadt erhielt sie 22 von 33 Stimmen. Fünf Mitglieder des Gemeinderats gaben ihre Stimme dem Bewerber Dirk Wolfgang Jordan, sechs enthielten sich.

Die erste Amtszeit von Beatrice Soltys endet nach acht Jahren am 18. Mai. Die Stelle wurde vor Weihnachten neu ausgeschrieben. Drei Bewerbungen gingen bei OB Christoph Palm ein. Die Amtsinhaberin hatte ihre als erste eingereicht. Alle drei Bewerber wurden vom Gemeinderat eingeladen, sich dem Gremium in öffentlicher Sitzung vorzustellen. Am Morgen der Sitzung teilte ein Bewerber per E-Mail seinen Verzicht mit. Somit standen nur noch zwei Bewerber zur Wahl.

Soltys erinnerte in ihrer Rede an die zurückliegenden Jahre. Gemeinsam mit dem Gemeinderat und mit der Bürgerschaft seien viele neue Ideen geboren und Projekte angestoßen worden, darunter zum Beispiel das Stadtentwicklungskonzept „Staffel’ 25“ und der Verkehrsentwicklungsplan. In den kommenden Jahren gehe es um deren Umsetzung, um das gemeinsam Entwickelte auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Dieser Aufgabe wolle sie sich mit ganzer Kraft widmen. Die Baubürgermeisterin, die in den acht Jahren ihrer bisherigen Tätigkeit in der Kappelbergstadt 820 Vorlagen für den Gemeinderat und seine Gremien sowie 1225 Bauanträge abgezeichnet hat, verkannte nicht, dass es gelegentlich auch Kritik am Baudezernat gibt. Nicht immer sei diese gerechtfertigt. Das Baudezernat versuche, Bauprojekte schnell auf den Weg zu bringen, für Verzögerungen seien oft andere, nicht von der Verwaltung zu beeinflussende Faktoren verantwortlich. Und Projekte wie die angedachte neue Verkehrsführung im Ortskern Schmiden seien in vielen öffentlichen Veranstaltungen mit den Bürgerinnen und Bürgern und Experten entwickelt worden. Soltys bekannte sich ausdrücklich zum Weg der Bürgerbeteiligung, auch wenn dieser viel Zeit brauche. „Wir haben eine gute Diskussions- und Beteiligungskultur entwickelt.“

Als wichtigstes Projekt ihrer bisherigen Amtszeit bezeichnete Soltys den Bau des F.3-Bades. Es sei bei einem öffentlichen Bauvorhaben mit einem Volumen von 45 Millionen Euro nicht selbstverständlich, dass der Kostenrahmen eingehalten werde. Freilich seien sämtliche Bauprojekte der Stadt in den vergangenen Jahren innerhalb oder knapp unterhalb der veranschlagten Budgets geblieben - weil die Verwaltung stets mit belastbaren Zahlen in den Gemeinderat gehe. Im Fall des geplanten Familienzentrums an der Pauluskirche habe dies dazu geführt, dass das Projekt überarbeitet werden muss, weil der Mehrheit des Gemeinderats die Baukosten zu hoch schienen. Beatrice Soltys zeigte sich überzeugt, dass man eine Lösung finden werde, das Projekt im festgelegten Kostenrahmen zu verwirklichen.

Dirk Wolfgang Jordan verließ nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses wort- und grußlos den Großen Saal des Rathauses.