Die Linden-Realschule und das Wirtemberg-Gymnasium in Untertürkheim könnten bereits nach den Sommerferien etliche VfB-Nachwuchsakteure verlieren. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann sieht die Zukunft der Eliteschulen des Sports in Stuttgart nicht gefährdet - auch nach der Entscheidung des VfB Stuttgart, die Kooperation künftig auf die private Kolping-Akademie in Fellbach zu konzentrieren. Das System sei im Hinblick auch auf andere Sportarten „stabil“ kündigte das Ministerium die weitere Unterstützung an.

Das Vorgehen des VfB hatte große Wellen geschlagen. Der Fußball-Zweitligist will bereits ab dem kommenden Schuljahr 2017/2018 den Großteil seiner Nachwuchsspieler nicht mehr in den Eliteschulen des Fußballs, sondern in der privaten Kolping-Akademie in Fellbach unterrichten lassen. Das Prädikat „Eliteschulen des Fußballs“ verleiht der Deutsche Fußball-Bund (DFB). In Stuttgart zählen neben DFB und Kultusministerium, Stuttgarter Kickers und VfB das Wirtemberg-Gymnasium und die Linden-Realschule in Untertürkheim sowie die Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule zu den Kooperationspartnern. Die noch offenen Fragen erläutert Eisenmann in einem Antwortschreiben auf einen offenen Brief der Grünen-Landtagsabgeordneten Brigitte Lösch, das unserer Redaktion vorliegt.

Schließlich zählen die drei Schulen zusammen mit der Lerchenrainschule und dem Schickardt-Gymnasium in Kooperation mit den Olympiastützpunkten auch zu den Eliteschulen des Sports, die vom Deutschen Olympischen Sportbund gefördert werden. Ein Ausbau des Verbunds steht nicht im Raum. „Dem Ministerium liegt derzeit keine Interessensbekundung des Kolping-Bildungswerks zur Aufnahme vor. Zudem wäre dies derzeit auch nicht zu begründen“, heißt es in dem Schreiben. Denn bislang habe es keinerlei Kapazitätsprobleme bei der Aufnahme von Nachwuchstalenten aller Sportarten gegeben. Die staatlichen Eliteschulen böten genügend Flexibilität, um auf die Bedürfnisse der jungen Athleten einzugehen, zum Beispiel die Trainingskorridore am Vormittag zu bieten.

Inzwischen haben sich sowohl das Präsidium des Landessportverbandes und der Präsidialausschuss Leistungssport, dem sowohl der Württembergsiche Fußballverband als auch die Olympiastützpunkte angehören, ausdrücklich zu den Eliteschulen des Sports bekannt. Das Kultusministerium geht daher davon aus, dass keine weiteren Vereine und Verbände dem Beispiel des VfB folgen werden. Das System der Eliteschulen bleibe daher stabil und werde weiterhin ohne Abstriche unterstützt.