Die Wochenmarkt-Beschicker werden das ganze Jahr über mittwochs ihre Stände in der Wangener Kelter aufbauen. Bisher ist der Wochenmarkt im Sommer auf den Marktplatz am Rathaus gezogen. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Im Winter in der Kelter, im Sommer auf dem Marktplatz vor dem Rathaus - so lautete die Regelung für den Wangener Wochenmarkt. Die Märkte Stuttgart haben nun - auch aufgrund einer Umfrage unter den Beschickern - beschlossen, dass die Marktstände ganzjährig am angestammten Platz in oder vor der Kelter bleiben werden.

Der Wochenmarkt ist auch ein Markt der Neuigkeiten. Insofern verbreitete sich die Nachricht schnell: Die Wochenmarktstände werden nicht, wie ursprünglich vorgesehen, in den Sommermonaten auf den Marktplatz ziehen, sondern bleiben in der Kelter. Zu diesem Schritt haben sich die Märkte Stuttgart durchgerungen. Ausschlaggebend waren mehrere Faktoren. Unter anderem hätte sich bei einer Umfrage unter den Beschickern auch eine Mehrheit für diese Lösung gefunden. Dabei schlagen in mancher Beschicker-Brust zwei Herzen. Beinahe ohne Ausnahme schwärmen die Unternehmer und die Kunden von der Atmosphäre auf dem Marktplatz. „Es hat das Flair eines Wochenmarkts unter freiem Himmel“, sagt eine Verkäuferin. Auf der anderen Seite sei die Ware - und auch die Besucher und Standbetreiber - der Witterung ausgesetzt. Nicht nur Regen, sondern auch die Sonneneinstrahlung im Hochsommer schade dem Obst, dem Gemüse, den Blumen und Lebensmitteln. Zudem haben die Betreiber auf dem Marktplatz immer wieder Probleme mit Autos gehabt, die die Zufahrt zuparkten. Großer Vorteil der Kelter: Der Aufbau der Stände ist weniger aufwendig, da die Stände im Normalfall in der Kelterhalle deponiert werden können.

Auch Wangens Bezirksvorsteherin Beate Dietrich ist zwiegespalten. „Eigentlich bedauere ich, dass der Wochenmarkt zumindest vorübergehend nicht vor dem Rathaus stattfindet. Denn durch das Markttreiben wurde der hintere Teil des Stadtbezirks deutlich belebt.“ Das hätten ihr auch Geschäfte, die in dem Bereich ihren Sitz haben, gemeldet und den Wegzug bereits bedauert.

Auf der anderen Seite konnte Dietrich das Gewicht als Vertreterin der Bürger und Bürgerinnen des Stadtbezirks gar nicht groß in die Waagschale legen. Die Bezirksvorsteherin geht davon aus, dass der geplante und mehrfach versprochene Umbau des Bezirksrathauses noch während des Sommers begonnen werde. „Dann hätten die Marktbeschicker nicht auf den Marktplatz fahren und ihre Stände aufbauen können“, so Dietrich. Das hätte vermutlich bedeutet, dass der Wochenmarkt während der Umbauphase eh wieder in die Kelter umgezogen wäre. Das Hin und Her für nur ein paar Wochen hätte die Kundinnen und Kunden eventuell nur verwirrt. So werde man jetzt die Besucherzahlen und den Umsatz in der Kelter im Vergleich zum Vorjahr auf dem Marktplatz beobachten und daraus Schlüsse ziehen.