Nach acht Jahren beginnt die SWSG dieses Jahr mit dem letzten Modernisierungsabschnitt in der historischen Inselsiedlung. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

2015 hat die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) 103 Millionen Euro in Modernisierung und Bau preiswerter Wohnungen gesteckt. 352 Neubauwohnungen wurden bezugsfertig. Außerdem stellte die SWSG ihren Mietern 248 frisch modernisierte Wohnungen zur Verfügung - auch im Wallmer und in der Inselsiedlung. Gleichzeitig hält die SWSG ihre Durchschnittsmiete weiterhin rund 20 Prozent unter dem Mittelwert des Stuttgarter Mietspiegels.

Die SWSG komme ihrer Verpflichtung als Partner der Landeshauptstadt im Bündnis für Wohnen nach. betonte Samir Sidgi, der Vorsitzende der SWSG-Geschäftsführung, bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Wie versprochen habe die SWSG die Schlagzahl bei ihren Neubauwohnungen erhöht. 352 Einheiten hat sie 2015 fertiggestellt. „Unser Ziel ist es, jedes Jahr mindestens mit dem Bau von 300 Wohnung zu beginnen“, so Sidgi. Das größte 2015 vollendete Projekt sind die 109 Wohnungen auf dem Karree Essener Straße Hallschlag/ Auf der Steig. Damit setzt die SWSG die Revitalisierung des Hallschlags fort. 92 Wohnungen hat die SWSG bei ihrem Bauprojekt Olnhauser/Auricher Straße in Zuffenhausen verwirklicht. Ebenfalls ein wichtiges Projekt: die neue Ortsmitte Botnang. Dort hat die SWSG 50 Wohneinheiten mit Gewerbe-, Bildungs- und sozialen Einrichtungen unter einem Dach vereint.

Insgesamt stellte die SWSG zum Jahresende 2015 dem Stuttgarter Wohnungsmarkt 18 204 Wohnungen zur Verfügung. Dies entspricht 5,9 Prozent des Wohnungsbestands der Landeshauptstadt. Die SWSG verfügte über 7348 preisgebundene Wohnungen und stellt somit nahezu jede zweite öffentlich geförderte Wohnung in Stuttgart.

Zeitgleich treibt die SWSG die Sanierung ihres Bestands voran. Bestes Beispiel: die Inselsiedlung. Ein Mammutprojekt, das vor acht Jahren begann, und für deren vorbildliche Arbeit die SWSG wegen „denkmalgerechter Modernisierung“ mit dem Bauherrenpreis ausgezeichnet wurde. Aktuell modernisieren die Handwerker zwei weitere Blöcke. „Bis Oktober sind im letzten Trakt noch Flüchtlinge untergebracht. Dann wird auch dort die Modernisierung begonnen und das Projekt abgeschlossen.“

Bereits fertig wurde die SWSG mit dem letzten Modernisierungsabschnitt des Neuen Wallmers, ebenfalls eine vom Bauhaus-Gedanken geprägte historische Großsiedlung mit 250 Wohnungen in Untertürkheim. „Die SWSG kommt mit ihrem ambitionierten Modernisierungs- und Neubauprogramm sehr gut voran“, sagt Helmuth Caesar, technischer Geschäftsführer der SWSG. Diese Strategie setzt das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt auch im laufenden Jahr fort. Zum Jahreswechsel befanden sich 417 Mietwohnungen im Bau. Bei 165 Wohneinheiten waren die Handwerker mit der Modernisierung beschäftigt. „Die SWSG entwickelt weiterhin konsequent ihren Bestand auch für künftige Generationen, um den Bedürfnissen unserer Mieter sowie den Anforderung an Umweltschutz und Energieeinsparung gerecht zu werden“, sagt Caesar.

Insgesamt steckte die SWSG 103,2 Millionen Euro in ihre Gebäude. Die Neubau-Investitionen belaufen sich auf 43,7 Millionen Euro. Für die Modernisierung hat die SWSG 22,7 Millionen Euro und für Instandhaltungsaufwand 32,2 Millionen Euro ausgegeben.

Nach drei Jahren ohne Steigerung erhöht die SWSG nun die Mieten um sechs Prozent. Dafür erntete sie Kritik von Mietern und der SÖS-Linke-Fraktion im Rathaus. „Die SWSG muss ihrem sozialen Auftrag gerecht werden“, fordert Stadtrat Thomas Adler. Sidgi verteidigt die Erhöhung, zumal diese maximal auf 35 Euro gekappt sei und bis 2019 keine weitere folge. Die SWSG halte ihre Durchschnittsmiete weiterhin 20 Prozent unter dem Mittelwert des Stuttgarter Mietspiegels. Durchschnittlich zahlen SWSG-Mieterinnen und -Mieter 6,92 Euro pro Quadratmeter.