Zwei Stuttgarter Sehenswürdigkeiten mit großer Bedeutung: Der Fernsehturm und die Grabkapelle auf dem Württemberg. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(ale) - Der Ursprung Württembergs liegt auf dem gleichnamigen Berg in Rotenberg. Wo früher die Stammburg des Herrschergeschlechts war, thront heute die Grabkapelle. Bislang fehlt jedoch jeglicher Hinweis auf das Mausoleum von König Wilhelm I. und Königin Katharina. Das soll sich bis Ende des Jahres ändern. Die Stuttgart-Marketing GmbH erstellt derzeit ein Konzept für Werbetafeln für touristische Aushängeschilder entlang der Bundesstraßen - auch für die Grabkapelle auf dem Württemberg.

Es ist der nächste Schritt im „Leitsystem“ für wichtige Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt. 2014 hatten sich Regierungspräsidium, Stadtverwaltung und Stuttgart-Marketing in einer konzertierten Aktion auf fünf Hinweistafeln entlang der Autobahnen rund um die Landeshauptstadt geeinigt: die Mineralbäder, die Wilhelma, der Schlossplatz mit Fernsehturm sowie das Porsche- und das Mercedes-Benz-Museum. Nun soll die Weiterführung an den Bundesstraßen erfolgen. „Im Augenblick sind wir dabei, das Interesse von potenziellen Partnern abzufragen“, sagt Andrea Gehrlach, Prokuristin von Stuttgart-Marketing.

Mit von der Partie seien natürlich wichtige Sehenswürdigkeiten, die direkt an den Bundesstraßen gelegen sind, wie die Wilhelma oder die Automobilmuseen - aber auch weitere Attraktionen wie das Schloss Solitude oder die Grabkapelle. „Schließlich ist das Mausoleum ein touristisches Aushängeschild, und das an einem der schönsten Plätzen Stuttgarts“, betont Gehrlach. Sowohl von der B 10 als auch von der B 14 ist der knapp 200 Jahre alte Bau zu sehen. Analog zu den großen Hinweisschildern an den Autobahnen sei dabei auch eine Doppelnutzung denkbar: Zum Beispiel die Grabkapelle zusammen mit dem Stuttgarter Weinbaumuseum in Uhlbach.

Bis Ende des Jahres soll das Konzept erstellt und auch mit dem Aufstellen der Hinweistafeln begonnen werden. „Wir haben bereits Rückmeldungen von einigen interessierten Partnern erhalten“, sagt Gehrlach. Dann will man auf die Stadt hinsichtlich des Genehmigungsverfahrens zugehen. Denn auf Anfrage unserer Zeitung hatte das ansonsten an Bundesstraßen zuständige Regierungspräsidium bereits vor zwei Jahren auf sein Genehmigungsrecht verzichtet und der Stadt freie Hand gelassen. Einzig eine richtlinienkonforme Ausführung muss gewährleistet sein. Das heißt: Die Größe und auch die Bebilderung mit Piktogrammen wie an Autobahnen wird es an den Bundesstraßen nicht geben. Ein Vorteil: Die Kosten sind viel niedriger.

Eine lückenlose Hinweiskette auf die Grabkapelle wird es aber vorläufig nicht geben. Im Rahmen des Masterplans für Untertürkheim wurden die angedachten neuen Schilder im Ortskern von Untertürkheim bislang noch nicht aufgestellt. „Man will keine Tatsachen schaffen, die eventuell wieder rückgängig gemacht werden müssten“, sagt Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel. Denn ein Teil des Masterplans ist auch ein Verkehrskonzept für Rotenberg, das vor allem an schönen Wochenenden unter dem Besucherandrang leidet.