Pfarrerin Margarete Goth verlässt die Andreaskirche in Uhlbach und kehrt in ihre Heimat nach Balingen zurück. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Die Umstellung des Pfarrbüros, die Sanierung der Andreaskirche und natürlich der Neubau des Gemeindehauses - Pfarrerin Margarete Goth hat in zwölf Jahren in Uhlbach deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem hinterlässt sie aber eine funktionierende Gemeinde. Umso mehr fällt der 60-Jährigen der Abschied nicht leicht. Aus persönlichen Gründen verlässt Goth nun Uhlbach und kehrt in ihre Heimatstadt Balingen zurück.

Im Pfarrhaus stehen bereits die gepackten Kisten. „Wir sind schon seit längerem dabei“, schnauft Goth. Über die Jahre hat sich viel angesammelt. Denn bereits 2005 trat die 60-Jährige ihre Stelle bei der evangelischen Gemeinde an. „Man ist schon sehr verwurzelt, wir haben Einiges angepackt und verwirklicht“, sagt Goth auf ihre forsche, liebenswerte Art. Dabei legt sie großen Wert auf „wir“. Schließlich habe sie in Uhlbach immer auf ein traumhaftes Engagement der Gemeindemitglieder, aber auch der Vereine, Feuerwehr und allen Institutionen vertrauen können.

Umso mehr wurde in den vergangenen zwölf Jahren viel geleistet. Stolz ist Goth auf die Umstellung des Pfarrbüros auf digitale Medien, sie hat das inzwischen traditionelle Osterfeuer im Pfarrgarten ins Leben gerufen, die Sanierung der Andreaskirche verwirklicht und vor allem den Bau des Gemeindehauses angestoßen. Gleich bei ihrem Dienstantritt hatte sie zusammen mit dem Kirchengemeinderat beschlossen, dass ein Neubau unausweichlich ist. Das ominöse Einweihungsdatum am 9.9.2009 „habe ich dann festgelegt, um auch Druck zu machen“, lacht Goth. Das gelang. „Es war unglaublich“, was die 1276 Gemeindemitglieder gespendet haben. Der Bau sei die eine Sache, „ihn mit Leben zu füllen eine andere“. Umso mehr ist Goth stolz, dass die Gemeinde blüht, vor allem die Kinderkirche großen Zuwachs hat. „Bei allem Schmerz ist es beruhigend, zu wissen, dass es weitergeht.“

Dass sie wie ursprünglich vorgesehen, nicht bis zu ihrer Rente im Jahr 2023 in Uhlbach bleibt, hat persönliche Gründe. Eigentlich wollte Goth, als eines von acht Kindern in Balingen geboren, bei der Pflege ihrer kranken Mutter helfen. Dass diese nun im vergangenen September, just am Tag der Benennung auf ihre neue Pfarrstelle verstarb, tat der Entscheidung keinen Abbruch mehr.

Ab dem 1. März übernimmt Goth die 75-Prozent-Stelle in der Balinger Teilgemeinde Dürrwangen-Stockenhausen. Zusammen mit ihrem Mann Dieterich Lüken habe sie gemerkt, „wie schön es in der Heimat ist“. In Zukunft will Goth sich noch mehr auf ihre geliebte Kunst - sie stellt vor allem Skulpturen aus Eisen her - und auch die beiden Enkelkinder konzentrieren. „Denn Abschied ist auch immer ein Neuanfang.“ Dennoch hofft Goth, dass sie im Blick auf den Pfarrplan nur die 46. und nicht die letzte Pfarrerin in Uhlbach seit 1555 war.

Der offizielle Abschiedsgottesdienst findet am Sonntag, 26. Februar, ab 9.30 Uhr in der Andreaskirche Uhlbach statt. Im Anschluss gibt es noch ein Verabschiedungsfest im Gemeindehaus, Passeier Straße 7.