Besonders betroffen war der Treppenaufgang zu den Gleisen 4 und 5 in Richtung Stuttgart. Fotos: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Die geplante Verschönerung des Bahnhofs Untertürkheim fiel sprichwörtlich ins Wasser. Die Deutsche Bahn hatte in dieser Woche die Wände der Unterführung und der Aufgänge zu den Bahnsteigen streichen lassen. Das Problem: Aufgrund der starken Regenfälle wurde fast die komplette Farbe abgewaschen. „Die Firma hat wohl die Feuchtigkeit unterschätzt“, sagt Bahnsprecher Werner Graf. In den kommenden Wochen soll deshalb erneut ein neuer Anstrich erfolgen. Knapp 25 000 Euro investiert die Deutsche Bahn in die Verschönerung.

Seit Jahren ist den Untertürkheimern der unansehnliche Bahnhof und vor allem die schmutzige Unterführung zum Karl-Benz-Platz ein Dorn im Auge. Unzählige Projekte wurden durch Privatinitiativen bereits umgesetzt. Nachdem im August nach Monate langer Dunkelheit endlich die Lampen komplett erneuert wurden, sorgte vor wenigen Tagen das Projekt „Jugendkunst im Rahmen“ mit einem Graffiti-Bild für einen weiteren Farbtupfer. Dem wollte offenbar auch die Deutsche Bahn nicht nachstehen. Im Rahmen des Renovierungsplans „haben wir ganz bewusst auch den Bahnhof Untertürkheim ausgesucht“, weiß auch Graf um die Probleme. Denn nur wenige Unterführungen verbinden einen Ortskern auf der einen Seite mit einem Weltkonzern und dem großen Lindenschulzentrum am Karl-Benz-Platz auf der anderen Seite miteinander. Entsprechend groß ist die Besucherfrequenz an dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in den Oberen Neckarvororten.

Entsprechend viel Geld nimmt die Bahn nun in die Hand: Immerhin knapp 25 000 Euro. Allerdings ging der erste Schritt der Verschönerung baden. Anfang der Woche hatte die beauftragte Malerfirma sowohl die gesamten Wände der Unterführung als auch der Treppenaufgänge zu den Bahngleisen in Fahrtrichtung Hauptbahnhof und Esslingen gestrichen. Allerdings war der Glanz bereits nach einem Tag schon wieder weg. Aufgrund der feuchten Witterung und der starken Regenfälle in der Nacht wurde fast die gesamte weiße und graue Farbe wieder abgewaschen. Auf den Treppen sammelten sich große Pfützen. Auch Graf weiß um die schlechte Außenwirkung. Gemäß dem Motto „Jetzt tun die endlich etwas, und dann das...“.

Noch viel schlimmer: Neben der offensichtlich falschen Farbe stellte die Malerfirma auch keine Warnschilder auf die frisch gestrichenen Wände auf. „Wir haben einige Kundenbeschwerden bekommen, die sich ihre Kleider verschmiert haben“, sagt Graf. Betroffene können sich nun bei der Service-Zentrale unter der Telefonnummer 20921055 oder direkt beim Bahnhofs-Management Stuttgart, Arnulf-Klett-Platz 2, 70173 Stuttgart, melden. „Wir werden die Kosten für die Reinigung erstatten“, verspricht Graf.

In den kommenden Wochen - bei hoffentlich besserer Witterung - soll nun erneut ein neuer Anstrich erfolgen. Zudem plant die Deutsche Bahn weitere Verschönerungsmaßnahmen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung auch für Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel. „Jede Verbesserung ist wichtig für den Stadtbezirk, im Sinne eines schöneren Entrées.“ Dabei gehen die Wünsche der Bezirksvorsteherin aber noch weiter über einen neuen Anstrich hinaus. Zum einen soll öfters als einmal in der Woche gereinigt werden und größere Mülleimer aufgestellt werden. Vor allem aber „einen neuen Bodenbelag, der auch versiegelt ist“, sagt Wenzel. Denn der bisherige Betonboden sei sehr verdreckt und unansehnlich. Derzeit führe sie Gespräche mit der Deutschen Bahn, eine Umsetzung ist noch nicht absehbar - dann hoffentlich ohne ins Wasser zu fallen.