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Von Mathias Kuhn

Noch stecken die Abiturienten in den Prüfungsvorbereitungen und Studierende kümmern sich noch um die Nacharbeiten des Wintersemesters. Der Blick vieler Firmen richtet sich nach vorne. Sie bieten jetzt bereits Ferienjobs an. Daimler sucht bundesweit 18 000 Beschäftigte als Urlaubsvertretungen. Ein Grund für die frühe Suche: Schüler und Studierende können selbst in der vorlesungsfreien Zeit nicht mehr so einfach Jobs annehmen. Prüfungen und Praktika verhindern dies oft.

In vielen Unternehmen sind die Auftragsbücher gut gefüllt, die Produktion läuft auf Hochtouren. An Sommerpause ist nicht zu denken. Die Produktion muss hochgehalten werden. Deswegen planen Firmen bereits die Urlaubsvertretung für ihre Mitarbeiter. Daimler hat nun den Bewerbungsprozess für Ferienbeschäftigte gestartet - im Online-Verfahren. Der Autokonzern sucht bundesweit 18 000 Ferienbeschäftigte für die Sommermonate. Der Großteil der Ferienarbeiter wird in den deutschen PKW- und Nutzfahrzeugwerken in der Produktion und Logistik eingesetzt. „Wir setzen in der Urlaubszeit in unseren Werken wieder auf den Einsatz von Ferienbeschäftigten. Sie ermöglichen unseren Mitarbeitern den wohlverdienten Urlaub. Die Stammbelegschaft kann so auftanken und unsere Fahrzeuge werden gewohnt schnell an unsere Kunden ausgeliefert“, sagt Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth.

In einzelnen Werken sind die Ferienbeschäftigten bereits seit Februar im Einsatz. Der Großteil der Schüler und Studierenden wird aber von Mai bis September die Mitarbeiter in den Mercedes-Benz-Werken unterstützen. „Bei der enormen Auslastung unserer Fabriken ermöglichen es die Ferienbeschäftigten unserer Belegschaft, ihren Urlaub zu genießen und durchzuschnaufen. Wir freuen uns über die große Zahl junger Menschen, die unser Unternehmen dadurch kennenlernen, einen Einblick ins Berufsleben erhalten und erste Verbindungen knüpfen“, unterstreicht auch Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Daimler AG, den Nutzen der Jobber.

Um die hohe Nachfrage nach Personenwagen zu bedienen, werden die meisten Ferienbeschäftigten in den PKW-Werken eingesetzt. An der Spitze steht das Traditionswerk Untertürkheim. Vergangenes Jahr kamen in Untertürkheim rund 3600 Ferienbeschäftigte unter. Diese Größenordnung wird auch dieses Jahr benötigt.

Erfahrungsgemäß sind die Plätze schnell vergeben. 2016 gingen 65 000 Bewerbungen für damals rund 16 000 Jobs ein. Die Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein und über gute Deutschkenntnisse verfügen. Oftmals kann Daimler auf bewährte Ferienjobber der Vorjahre zurückgreifen. „Für die Studierenden und auch Schüler wird es aber immer schwieriger, Zeit zu finden, in der sie Geld verdienen können. Oftmals können sie noch gar nicht so früh zusagen, da selbst in der eigentlich vorlesungsfreien Zeit noch Prüfungen, Praktika, Vorpraktika oder Semesterarbeiten anstehen“, sagt Doris Reif-Woelki, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Stuttgart. Auch bei der Behörde sind bereits vereinzelt Anfragen für die Sommermonate eingegangen. Bauhelfer, Reinigungspersonal für Krankenhäuser oder Servicepersonal in Raststätten werden von Unternehmen gesucht. „Die Nachfrage ist aber noch sehr gering. Erfahrungsgemäß kommt der Ansturm kurzfristig Mitte Juli, wenn die Schüler und Studierenden wissen, wann sie Arbeit annehmen können.“

Interessenten können die offenen Daimler-Stellen unter https://www.daimler.com/karriere/jobsuche/ferienjobs einsehen und sich direkt bewerben.