Aufgewellt wie der Deckel einer Konservendose wurde gestern Morgen durch den Sturm ein Flachdach eines Wohnhauses an der Stöckachstraße. Die Schäden hielten sich in Stuttgart aber in Grenzen. Foto: SDMG/Werner Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Das Sturmtief Egon hielt in der vergangenen Nacht auch die Einsatzkräfte in Stuttgart in Atem. Polizei und Feuerwehr mussten zu mehr als 40 Einstätzen ausrücken. Die Schäden hielten sich im landesweiten Vergleich aber in Grenzen. An einem Wohnhaus an der Stöckachstraße deckte der Wind das Flachdach ab, in der Markgräflerstraße in Uhlbach wurden mehrere Autos durch einen umherfliegenden Bauzaun beschädigt.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometer am Cannstatter Schnarrenberg fegte gestern das Unwetter über Stuttgart hinweg. „Die maximale Stärke wurde in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 7 Uhr erreicht“, sagt Meteorologe Thomas Schuster vom Deutschen Wetterdienst.

Mit den schweren Sturmböen kam die Landeshauptstadt aber noch glimpflich davon. Dennoch musste die Polizei in der Nacht und gestern zu insgesamt 46 Einsätzen ausrücken. Zumeist blieb es bei kleineren Sachschäden, die durch herabfallende Äste, umgekippte Baustellenabschrankungen oder Bauzäune entstanden waren. Verletzt wurde offenbar niemand. In der Bussenstraße in Gablenberg mussten Einsatzkräfte gegen 1.50 Uhr einen Pavillon einer Gaststätte auf die Seite räumen. Dort wurden offenbar mehrere Fahrzeuge beschädigt. Auch in der Markgräflerstraße in Uhlbach sind drei Fahrzeuge von einem Bauzaun beschädigt worden. Es entstand nach ersten Ermittlungen ein Schaden von rund 3000 Euro. Am Ernst-Reuter-Platz hatten Sturmböen gleich mehrere Weihnachtsbäume auf die Straße geweht. Im Carlos-Grethe-Weg kippte ein mobiles Toilettenhäuschen um.

Der heftigste Fall ereignete sich gegen 8.40 Uhr an einem mehrstöckigen Reihenhaus an der Ecke Stöckach-/Metzstraße im Stuttgarter Osten. Dort deckte der Sturm teilweise das Flachdach ab, welches dadurch einzubrechen drohte. Neben der Feuerwehr war die Polizei mit acht Beamten zur Absperrung und zur Lenkung des Verkehrs im Einsatz. Der Schaden beläuft sich nach Schätzungen der Feuerwehr auf circa 5000 Euro.

Keine Wälder betreten

Darüber hinaus wurden mehrere Straßenschilder umgeworfen und blockierten herabfallende Äste verschiedene Wege und Fahrbahnen. Der baden-württembergische Forstminister Peter Hauk warnte daher gestern in Stuttgart davor, am Wochenende die Wälder zu betreten. „Die Gefahr von herabfallenden Ästen ist momentan einfach zu groß“. Das gilt auch für Stuttgart. „Vereinzelt sind Bäume umgefallen. Auch bei leichten Winden könnten weitere Äste herabfallen“, sagt der Leiter des Stuttgarter Forstamtes. In den kommenden Tagen soll der Sturm weiter abnehmen. „Dafür bekommen wir ab Sonntag Dauerfrost und Schneefall“, sagt Schuster. Daher könne es auch ab kommender Woche weiter zu Schneeverwehungen und Eisglätte kommen, warnt der Meteorologe - aber ohne Sturm.