Entlang der Bushaltestelle „Lederberg“ soll in der Heumadener Straße eine knapp 300 Meter lange Busspur eingerichtet werden. Fotos: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Seit 2012 ist der Dürrbachkreisel auf eine Spur zurückgebaut - provisorisch. Die Pläne für eine endgültige Lösung sehen nun vor, dass der Stau im Berufsverkehr vom Ortseingang auf die Filderauffahrt verlagert wird. Dafür wird kurz unterhalb von Lederberg eine Busspur mit einer Ampel eingerichtet. Die Verspätungen der SSB-Buslinie 65 könnten so ausgeglichen werden. Die Kosten werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt.

Seit knapp fünf Jahren laufen bereits die Planungen für die endgültige Umgestaltung des Kreisverkehrs am Dürrbachplatz. Unstrittig war stets, dass der einspurige Kreisverkehr bleiben soll, da der Verkehr flüssiger fließt und der frühere Unfallschwerpunkt entschärft wurde. Das Problem: Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr führt der Kreisel zu langen Staus auf der Filderauffahrt, darunter hat vor allem auch die Buslinie 65 der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) zu leiden. Erhebliche Verspätungen von bis zu fünf Minuten sind die Folgen. Bislang fanden die Pläne der Stadtverwaltung beim Bezirksbeirat Hedelfingen stets keinen Zuspruch. Bislang. Denn die nun vorgelegte Umgestaltung „beinhaltet gleich mehrere wichtige Verbesserungen“, sagt Verkehrsplaner Andreas Hemmerich.

Zum einen werde der morgendliche Stau am Ortseingang „künstlich“ auf die Filderauffahrt verlagert. „Dadurch entlasten wird die Anwohner hinsichtlich der Lärmbelastung und auch der Luftverschmutzung“, ist Hemmerich überzeugt. Und auch der Verkehrsfluss in Hedelfingen selbst werde verbessert. Zum zweiten können die Zeitverluste der Buslinie 65 komplett minimiert werden, sind die städtischen Verkehrsexperten überzeugt. Das soll durch eine knapp 300 Meter lange Busspur in der Heumadener Straße unterhalb der Einfahrt nach Lederberg bis zur Spitzkehre, der „Gummelkurve“, erreicht werden. Dafür wird eine neue Ampelanlage kurz unterhalb der Bushaltestelle „Lederberg“ eingerichtet. Bei Bedarf kann der Bus so den kompletten Rückstau auf der Busspur überholen. Die neue Spur kann realisiert werden, in dem die sehr lange und überdimensionierte Linksabbiegespur nach Lederberg verkürzt wird. Zeitgleich soll die Bushaltestelle „Lederberg“ behindertengerecht und auch die Gehwege ausgebaut werden.

Eine Regelung ganz ohne Stau sei hinsichtlich der Verkehrsmengen nicht möglich. Der Kreisverkehr könne bis zu 600 Fahrzeuge in der Stunde abwickeln. Zu den Stoßzeiten im morgend- und abendlichen Berufsverkehr wurden aber bis zu 1000 Fahrzeuge gezählt. Um den in der Regel bis zu 400 Meter langen Stau überholen zu können, wird auch direkt vor dem Kreisverkehr eine weitere 90 Meter lange Busspur eingerichtet. Allerdings ohne wie in den bisherigen Planungen dabei zahlreiche dringend benötigte Parkplätze zu verlieren - von den jetzigen 39 bleiben 35 erhalten. Das ist möglich, indem die großzügigen Mittelinseln zurückgebaut werden. Das schafft nicht nur Platz für die Bus-, sondern sogar noch für eine Radspur. Zudem soll ein Wunsch vieler Eltern nach einem Zebrastreifen als sicheren Überweg zwischen Krautgartenstraße und Wildbädle realisiert werden. In Absprache mit der SSB wird zudem eine neue Bushaltestelle „Am Bergwald“ eingerichtet. Der eigentliche Kreisverkehr mit 39 Metern Durchmesser wird auf eine Spur zurückgebaut, indem die Mittelinsel erweitert wird. Um für eine bessere Parkplatz- und auch Komfortsituation für die Busfahrgäste zu sorgen, wird die Haltestelle „Ährenweg“ ein wenig in Richtung Kreisverkehr verlegt. „Eine durchdachte und gute Lösung“ zeigten sich die Bezirksbeiräte zufrieden, wenngleich sie monierten, dass das Verkehrsproblem in Hedelfingen damit nicht gelöst sei. „Dafür benötigen wir auch eine Planung für die Rohrackerstraße und den Hedelfinger Platz“, hoffen sie auf einen zweiten Schritt. Der erste könnte in Angriff genommen werden, wenn der Gemeinderat die nötigen Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro im kommenden Doppelhaushalt 2018/19 bereitstellt.