Der Sprungturm im Untertürkheimer Inselbad wurde in den Wintermonaten saniert. Er bekam auch sicherere Geländer mit Glasverfüllung. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Ab 13. Mai dürfen die Besucher des Inselbads wieder ihren Mut und Springkünste beweisen. „Die Geländer auf der Zehn-, Siebeneinhalb- und Fünfmeter-Plattform sind erneuert und die Betonarbeiten nahezu abgeschlossen. Am Tag der Saisoneröffnung wird auch der neue Sprungturm eingeweiht“, sagt Lars Mühlig von den Bäderbetrieben der Stadt. Die Maßnahmen haben rund 300 000 Euro gekostet.

Noch stehen unter der Betonanlage einige Gerüstteile und das Sprungbecken ist vorsorglich noch abgesperrt. Doch die gröbsten Arbeiten am Sprungturm wurden in den vergangenen Wochen bereits abgeschlossen. Die Handwerker haben direkt nach dem Ende der Freibadsaison mit der Sanierung begonnen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Erneuerung der Geländer auf den Zehn-, Siebeneinhalb- und Fünfmeter-Plattformen. Denn bei einer routinemäßigen Überprüfung hatten Gutachter im Winter 2015 festgestellt, das die alten Geländer die DIN-Vorschriften nicht mehr erfüllen. Die vorgeschriebene Anpralllast, wenn sich jemand gegen die Stangen lehnt oder dagegen gestoßen wird, sei nicht mehr gegeben. Gleichzeitig sind höhere Geländer vorgeschrieben. Die Konsequenz: Die Bäderbetriebe Stuttgart konnten sich nicht über die Sicherheitsbestimmungen hinwegsetzen und das Risiko, dass jemand vom Turm stürzt, ignorieren. Sie mussten den Sprungturm schließen. Die Nutzung blieb in den vergangenen beiden Freibadsaisons untersagt. Die Badegäste mussten auf die benachbarten Ein- und Dreimeter-Bretter ausweichen.

In den Winterferien wurden nun neue Geländer mit dem entsprechenden Anprallschutz installiert. Gleichzeitig wurden die Geländer auf den oberen Plattformen von bisher 80 Zentimeter auf einen Meter erhöht. Zwischen den Metallstreben ist eine stabile Glasverfüllung angebracht. Sie soll verhindern, dass Badegäste auf die Metallstreben klettern. Gleichzeitig bleibt durch die Glasverfüllung der filigrane Anschein erhalten, den die Architekten sich vor mehr als 80 Jahren für Stuttgarts größtes Freibad ausgedacht hatten. Darauf hatten die Denkmalschützer geachtet. Schließlich steht das Inselbad mit seinem Bonatz-Bau als Ensemble unter Denkmalschutz. „Mit dem sanierten Sprungturm haben wir ein neues Schmuckstück“, freut sich auch Inselbad-Leiter Arvid Donert. Im Zuge der Sicherungsmaßnahmen auf den Plattformen ließen die Bäderbetriebe zudem kleinere Schäden am Betonpfeiler beheben. „Die Betonarbeiten konnten trotz der teilweise frostigen Temperaturen weitgehend abgeschlossen werden“, sagt Mühlig.

Die gesamten Sanierungsarbeiten haben Kosten in Höhe von rund 300 000 Euro verursacht. Einen großen Teil des Budgets fraß das Baugerüst auf. Es musste auf mindestens fünf Grad Celsius beheizbar sein. Im kommenden Monat beginnen die Mitarbeiter des Inselbads, die Becken - beginnend mit dem Sprungbecken - zu reinigen und für die Freibadsaison fit zu machen. Am 13. Mai öffnet das Inselbad erstmals seine Pforten - nach zwei Jahren Pause wieder mit einem komplett benutzbaren Sprungturm. Wegen der hohen Kosten konnte die Sanierung nicht aus den laufenden Unterhaltungsarbeiten gezahlt, sondern erst im Zuge der Haushaltsberatungen eingeplant werden.