(ale) - „Die Freude ist riesengroß“, sagt Silvia Rehm, die Leiterin des Untertürkheimer Kinder- und Jugendhauses Café Ratz. Unter 80 Bewerbungen hat das Jugendfilmprojekt „Ganz großes Kino“ den dritten Platz beim Schülermedienpreis des Landes errungen. Der Science-Fiction-Film „Goodbye Earth“ überzeugte die Jury.
Bereits seit drei Jahren gibt es das außergewöhnliche Projekt im Jugendhaus an der Margaretenstraße in den Sommerferien. Das Besondere: Es ist eine Kooperation des Stuttgarter Jugendamts, des Landesfilmdienstes Baden-Württemberg und eben der Jugendhausgesellschaft als Träger des Café Ratz. Durch die erfahrenen Partner stehen den Jugendlichen dabei Experten zur Seite. So lernen sie die Medienwelt in allen Facetten kennen. Innerhalb einer Woche wird alles selbst gemacht - vom Drehbuch, über die Aufnahmen und den Schnitt bis hin zur eigenen Filmmusik. Neben den Erfahrungen in der Medienkompetenz „ist es auch ein gelebtes Projekt der Inklusion“, sagt Rehm. Jugendliche aus verschiedenen Schularten treffen aufeinander. Im vergangenen Jahr waren die Eichendorff- und Auschule sowie das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium beteiligt.
Die Ergebnisse „waren immer tolle Filme“, betont Rehm. Aber nun hat es zum ersten Mal zu einer Auszeichnung beim Schülermedienpreis gereicht. In der Kategorie der 12- bis 18-Jährigen landete der Film „Goodbye Earth“ auf dem dritten Platz. Die Geschichte, die sich wie eine Mischung aus aktueller Flüchtlingsthematik, der Trilogie der Tribute von Panem und E.T. liest, überzeugte die Jury. Die Aliens leben auf der Erde, allerdings eingepfercht in Ghettos. Sie wollen nach Hause, aber sie müssen sich ihren Weg erst erkämpfen.
Im feierlichen Rahmen im Weißen Saal des Neuen Schlosses nahmen die Teilnehmer die Auszeichnung entgegen. Seit 2010 wird der Schülermedienpreis von der landesweiten Initiative Kindermedienland vergeben. Koordiniert wird der Wettbewerb von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg im Auftrag des Staatsministeriums. „Es ist begeisternd, mit wie viel Köpfchen und Souveränität in Medienprojekten die Ideen umgesetzt werden“, betonte Professor Claus Eiselstein, Ministerialdirigent im Staatsministerium.
Von 80 Einsendungen wurden acht Preisträger ausgewählt - gleich drei Auszeichnungen gingen nach Stuttgart. In der Kategorie 6 bis 12 Jahre erzielten Viertklässler der Schwabschule für ihren Film „Die große Party“ über ihre Schule den zweiten Platz. Ebenfalls Rang zwei belegte die „Rhapsody vom Städtele“, ein animierter Videoclip der Achtklässler der Birken-Realschule, bei den älteren - eben vor „Goodbye Earth“ des Café Ratz. Ein Ansporn für weitere Projekte für „Ganz großes Kino“. „Wir sind derzeit in den Vorbereitungen für die vierte Auflage im Sommer“, sagt Rehm. Vielleicht entsteht dann wieder ein preisgekröntes Werk.
Der Film ist per Link abrufbar auf der Homepage www.caferatz.de.