(mk) - Die Debatte über die Zukunft der Steinenbergschule geht weiter. Im Schulbeirat erörterte Schulbürgermeisterin Isabel Fezer die schwierige Situation: Zur Einrichtung der Gemeinschaftsschule ist eine Neugründung nötig, für das pädagogische Konzept werden Lehrer weiterführender Schulen gesucht. Fezer: „Dazu gründen wir eine Arbeitsgruppe“. Das Positive: Im Juli soll es Ergebnisse geben.

Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier und die Bezirksbeiräte sind, was die Steinenbergschule betrifft, zuversichtlicher: Nach einer Monate langen Hängepartie, wird ein Weg aus der Sackgasse gesucht. „Wir haben zeitliche Perspektiven“, fasste Freier die Sitzung im Schulbeirat zusammen. Auf Antrag der CDU-Fraktion berichtete Schulbürgermeisterin über die verfahrene Situation: 2015 hatte sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, in der Steinenbergschule eine Gemeinschaftsschule aufzubauen. Das Lehrerkollegium erarbeitete im Frühjahr 2016 ein pädagogisches Konzept. Seitdem herrscht Stillstand. Der Grund: Die Situation hat sich geändert. Weil die Steinenbergschule ab kommendem Schuljahr keine weiterführenden Klassen mehr besitzt, wäre die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule eine Schulneugründung. „Die Gemeinschaftsschule wäre formal als unabhängig von der Grundschule zu verstehen“, so Fezer. Das bedeutet: Das pädagogische Konzept für die künftigen Klassenstufen ab der Klasse fünf müssten Kollegen aus bestehenden, weiterführenden Schulen in der Umgebung entwickeln und in ihren bestehenden Klassen erproben. Denn das Staatliche Schulamt und das Regierungspräsidium kommen zu Visitationen im Unterricht vorbei.

„Wir gründen jetzt eine Arbeitsgruppe mit Lehrkräften aus einer oder verschiedener bestehender, weiterführender Schulen, die das pädagogische Konzept der neuen Gemeinschaftsschule erarbeitet“, zeigte Fezer einen Ausweg auf. Die Suche nach entsprechenden Lehrkräften dürfte nicht einfach sein. Denn: Die im Projekt engagierten Lehrkräfte sollten die Absicht erklären, sich für die neue Gemeinschaftsschule zu bewerben und in Zukunft in dieser zu unterrichten. Die Stadträte sind skeptisch. „Die umliegenden Schulen haben sicher kein großes Interesse, sich an einem solchen Prozess zu beteiligen und den eigenen Fortbestand damit zu gefährden“, vermutet SPD-Stadträtin Marita Gröger. Die Wangener Wilhelmsschule hätte deswegen bereits abgelehnt, an der Neugründung der Gemeinschaftsschule mitzuarbeiten, bestätigte Fezer.

Der zweite Stolperstein ist, ob sich dauerhaft 40 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs für die fünfte Klasse der Gemeinschaftsschule auf dem Steinenberg anmelden. Hierzu sei zu beachten, das sich im Einzugsbereich des Oberen Neckars eine stabile Realschule sowie eine gutnachgefragte Werkrealschule befinden, heißt es in der städtischen Vorlage „Es ist deshalb nach wie vor nicht abzusehen, inwiefern für die Genehmigung einer neu zu gründenden Gemeinschaftsschule das erforderliche stabile Schüleraufkommen nachgewiesen werden kann“, ist Fezer skeptisch. Stattdessen gebe es einen Bedarf an Gymnasiumsplätzen.

„Die Steinenbergschule benötigt rasch eine Perspektive“, mahnte Grünen Stadträtin Gabriele Nuber-Schöllhammer. Fezer versprach sich für die Bildung der Arbeitsgruppe einzusetzen. Bis zur nächsten Schulbeiratssitzung im Juli würden Ergebnisse geliefert. Hedelfingens Bezirksbeirat will diese in seiner Juli-Sitzung diskutieren.