Das aus den 1970er-Jahren stammende Dienstgebäude am Neckar wird durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt. Fotos: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Die Wasserschutzpolizei Stuttgart ist für die Sicherheit auf dem Neckar zwischen Plochingen und Neckarwestheim zuständig. Nun bekommt sie für 2,75 Millionen Euro einen Neubau im Stuttgarter Hafen. „Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für die wichtige Arbeit“, sagt die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne). Der Baubeginn soll Mitte Mai erfolgen, die neue Dienststelle Ende 2018 in Betrieb gehen.

„Auf rund 75 Kilometern ist die Stuttgarter Wasserschutzpolizei im Einsatz. Ich freue mich sehr, dass wir sie mit einem neuen Gebäude ausstatten können - beste Ausstattung an Land und auf dem Wasser, das ist unser Anspruch“, sagt der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl (CDU). 2,75 Millionen Euro stellt das Land für den Neubau zur Verfügung. Nach mehr als zehn Jahren der Planung bekommen die Beamten mit „620 Quadratmetern auch mehr Platz“, sagt Sitzmann. Denn die bisherige Dienststelle platzte förmlich aus allen Nähten.

Hintergrund war die Auflösung der Außenstelle in Marbach. Die vier Mitarbeiter wurden nach Stuttgart umquartiert. „Das Gebäude aus dem Jahr 1976 war mit 370 Quadratmetern aber lediglich auf 14 Mitarbeiter ausgelegt“, weiß Jörg Baumgarten aus der Führungsgruppe der Wasserschutzpolizei und verantwortlich für die technische Leitung. Entsprechend beengt waren die Verhältnisse in der Dienststelle in der Straße Am Mittelkai 62. Teilweise standen nur zwei Duschen für die 20 Mitarbeiter zur Verfügung. Getrennte Umkleide- und Duschräume für weibliche Polizistinnen gab es teilweise genau so wenig wie einen Trockenraum für die Ausrüstung. Zwischenzeitlich gab es auch Überlegungen hinsichtlich eines neuen Standorts. Allerdings wurde die nur 100 Meter entfernte Bootshalle erst vor wenigen Jahren umgebaut, „zudem liegen wir im Stuttgarter Hafen sehr zentral und sind schnell an den Einsatzgebieten in Plochingen oder im Ludwigsburger Bereich“, erklärt Baumgarten.

Eine Erweiterung sowie technische und energetische Sanierung der Gebäude wären wirtschaftlich nicht sinnvoll. So entsteht nun auf dem Gelände am Neckar direkt unterhalb der Hedelfinger Schleuse ein Neubau in Passivbauweise. „Die Architektur lehnt sich dabei an die bestehenden Hafengebäude an, ist aber dennoch als Polizeirevier deutlich zu erkennen“, sagt Baumgarten. Der Neubau verfügt anstatt der bislang zwei in Zukunft über drei Stockwerke. Wobei die oberste Etage sich in einer leichten Anlehnung an eine Art Schiffsbrücke über den Neckar ausstreckt. Der Neubau mit drei Stockwerken hat rund 620 Quadratmeter Nutzfläche und besteht aus zwei Gebäuden, die um einen zentralen Betriebshof angeordnet sind. Im Hauptgebäude sind Vernehmungszimmer, Sanitär- und Umkleideräume sowie Büros, der Aufenthalts- und ein Unterrichtsraum untergebracht.

In den Nebengebäuden an der Rückseite befinden sich künftig Technik, Werkstatt, Garagen für die Boote und Flächen für die Taucher. Diese umfassen einen Trockenraum für die Tauchausrüstung, einen Kompressorraum zum Befüllen der Taucherflaschen sowie Umkleiden und Duschen. Der Baustart ist für Mitte Mai geplant, die Dienststelle soll dann Ende 2018 in Betrieb gehen. So lange ist die Wasserschutzpolizei in einer Interimslösung in der Straße Am Mittelkai 38 untergebracht.