Zwischen 6 und 23 Uhr sind die sechs Mitarbeiter des mobilen Einsatzteams in allen 23 Stadtbezirken unterwegs. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Seit Oktober 2014 ist die „mobile Einsatztruppe“ der Verkehrsüberwachung Stuttgart im Dienst. Ihr Ziel ist in erster Linie die Überwachung des Parkverhaltens in Wohngebieten - auch und vor allem in den Außenbezirken. Ihr Einsatz „hat sich bewährt“, sagt Thomas Grab, der Sachgebietsleiter der städtischen Verkehrsüberwachung. Mehr als 75 000 Strafzettel wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren verteilt.

„Wir können nicht für paradiesische Zustände sorgen, aber unsere Mitarbeiter haben sicher ein Stück weit zu mehr Verkehrssicherheit beigetragen“, sagt Grab. Die Zahlen unterstreichen seine Aussage: Seit Oktober 2014 haben die sechs Mitarbeiter der drei mobilen Beschwerdeteams, wie sie offiziell genannt werden, 75 227 Verwarnungen ausgesprochen. „Das zeigt den großen Bedarf“, weiß Grab. Daher hatte der Gemeinderat im Zuge der Beratungen für den Doppelhaushalt 2014/2015 die sechs neuen Stellen bewilligt.

Hintergrund waren Beschwerden von Anwohnern in zahlreichen Wohngebieten in Stuttgart über die zugeparkten Wege und Kreuzungen. Teilweise kam nicht einmal mehr die Müllabfuhr durch und auch die Feuerwehr warnte davor, bei Einsätzen nicht mehr an den Brandort zu gelangen. Im Blickpunkt der mobilen Verkehrsüberwachung sind daher in erster Linie die Wohngebiete. Ihr Vorteil: Ausgestattet mit drei Fahrzeugen sind sie sehr flexibel, können auch dort im Einsatz sein, an denen die sonst übliche Fußstreife der Verkehrsüberwachung nicht hingelangt. „Wir können Bereiche abdecken, in denen wir nicht so präsent waren.“ So wird auch auf Beschwerden schnell reagiert. „Wir gehen gezielt auf Anrufe ein oder sind dort unterwegs, wo wir aus Erfahrung wissen, dass es Probleme gibt“, sagt Grab.

Im Blickpunkt der Ordnungshüter sind dabei zum Beispiel in den Abendstunden zugeparkte Brandschutzzonen oder in den frühen Morgenstunden verstellte Schulwege, weil Fahrzeuge auf dem Gehweg parken. Denn die mobile Einsatzgruppe ist von 6 bis 23 Uhr unterwegs. Ziel ist es so für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Eine flächendeckende Überwachung könne aber auch durch das neue Projekt nicht gewährleistet werden, betont Grab. Schließlich sind die sechs Mitarbeiter in allen 23 Stadtbezirken unterwegs. Verstärkt in den Randgebieten, wo die Verkehrskontrollen lange nicht so engmaschig sind wie in der Innenstadt.

Neu ist seit wenigen Wochen, dass die städtischen Mitarbeiter in gravierenden Fällen nun auch Fahrzeuge in Zusammenarbeit mit der Polizei abschleppen lassen können. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es bei einer akuten Verkehrsgefährdung mit einem einfachen Strafzettel nicht getan ist“, sagt Grab. Mit der nun neuen Aufgabe könne man auch die Polizei ein Stück weit entlasten, noch schneller und effektiver gehandelt werden. Ein weiterer Vorteil: „Es ist eine noch stärkere Abschreckung für Falschparker“, und für mehr Verkehrssicherheit.