Auf dem Großmarkt wurden im vergangenen Jahr 450 000 Tonnen frische Produkte umgeschlagen. Foto: Märkte Stuttgart Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Doppelte Freude im Jubiläumsjahr: Axel Heger, der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart Gesellschaft, blickt auf ein Rekordjahr zurück: „Mit einem Umsatzvolumen von insgesamt 9,2 Millionen Euro haben wir 2016 das beste Ergebnis der vergangenen Jahre erreicht.“ 60 Jahre nach seiner Eröffnung hat sich der Großmarkt weit über die Region hinaus als Frischezentrum etabliert. 450 000 Tonnen Ware wurden umgeschlagen. Jeder Quadratmeter Fläche wird auf dem schmalen Gelände an der B 10 intensiv genutzt.

Als am 1. April 1957 die Stadtväter den neuen Großmarkt vor den Toren Wangens eröffneten, ahnte niemand, welche Bedeutung das Frischezentrum erlangen wird. Rund zwölf Millionen Menschen - vom Bodensee bis ins Elsass, in Franken und Hessen - profitieren von einem der größten Handelsplätze für Frischeerzeugnisse Deutschlands. Dies spiegelt sich auch in den Erfolgszahlen des vergangenen Jahres wider. Mit einem Umsatzvolumen von insgesamt 9,2 Millionen Euro haben die Märkte Stuttgart das beste Ergebnis der vergangenen Jahre erreicht. Damit konnte das kommunale Unternehmen seinen Umsatz gegenüber 2015 noch einmal um 600 000 Euro steigern. „Wir haben Marktchancen genutzt und die Händler- und Kundenbasis weiter ausgebaut“, zieht Axel Heger eine positive Bilanz. „Gerade in den Bereichen Wareneinbringung, Marktausweisverkauf und Recyclinghof, aber ebenso bei den Grundstückmieten und den Marktveranstaltungen konnten wir ein Plus erzielen.“

Rund 450 000 Tonnen Ware wurden im vergangenen Jahr auf dem Großmarkt umgeschlagen. Zu dem beachtlichen Ergebnis tragen rund 100 lokale Erzeuger im erweiterten Gemüsemarkt und 85 Gärtnereien in der Blumenhalle genauso bei wie die 110 Großhandelsfirmen die dort mit ihren importierten Waren an Gastrobetriebe, Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, Handelsketten sowie die Einzelhändler verkaufen. Frühmorgens, wenn die Stuttgarter noch träumen, herrscht in der Großmarkthallen Hochbetrieb. Die Erzeugnisse, die die Einzelhändler am frühen Morgen erwerben, wandern oft am Vormittag bereits über den Ladentisch. Rund 4000 Unternehmen sind als Kunden der Märkte Stuttgart registriert. Sie kommen aus dem Bodensee-Raum, aus Vorarlberg, aus dem Elsass, aus dem hessisch-fränkischen Grenzgebiet, aus Baden und aus der Region Stuttgart.

Auch auf der Seite der Pächter ist der Andrang groß. „Der Großmarkt ist voll ausgelastet. Es gibt wenig Fluktuation.“ Eingezwängt zwischen der B 10 und den Bahngleisen am Gewerbegebiet Wangen Nord besteht für den Großmarkt keine Chance, sich zu erweitern. Jeder Quadratmeter wird genutzt - manchmal doppelt, wie bei den einstigen Unterständen für die Bahnanschlüsse, auf denen eine Solaranlage installiert wurde. Die Märkte Stuttgart investieren in Modernisierungen. So wird ein Entwicklungskonzept erarbeitet, um die Halle des Blumengroßmarkts zu sanieren und zu optimieren.

Die Modernisierung hat die Markthalle bereits hinter sich. Sie ist das sichtbare Aushängeschild der Märkte Stuttgart. „Einkaufen in der Markthalle, das ist mehr als die Versorgung mit Lebensmitteln. Das ist ein Fest für alle Sinne“, betont Heger. Dabei überzeugt das denkmalgeschützte Gebäude nicht nur durch seine Anmut, sondern durch Quantität, Qualität und Vielfalt der Waren. Damit das so bleibt, gab es Änderungen. 2016 standen fünf Mieterwechsel an. Es wurde ein Stand mit Wurst- und Fleischwaren in Premiumqualität eröffnet. Merz & Benzing stellte ihren neu konzipierten Blumenstand fertig und im August erweiterte ein dänisches Unternehmen die Produktpalette um Gourmet-Lakritze. Dank der Neueröffnung der Fischhalle mit einer integrierten Austern- und Champagnerbar erfuhr die Markthalle eine weitere Aufwertung. Zum positiven Ergebnis der Märkte Stuttgart tragen auch die 29 Wochenmärkte und Marktveranstaltungen wie die Floh- und Krämermärkte bei.