Die Obertürkheimer St. Franziskuskirche ist auch das Zuhause der Patres der Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Die katholischen Kirchengemeinden der Oberen Neckarvororte rücken enger zusammen: Bischof Gebhard Fürst hat zum 1. Januar die Gesamtkirchengemeinde St. Urban ins Leben gerufen. Zu ihr gehören die Kirchengemeinden St. Johannes, St. Christophorus, St. Franziskus und St. Markus, die kroatische Gemeinde Sv. Nikola Tavelic und die chaldäische Gemeinde Mar Schimon Bar Sabai. „Die Ortsgemeinden bleiben selbstständig, der Gesamtkirchengemeinderat ist für den Etat und das Personal aller verantwortlich“, sagt Pfarrer Andreas Gälle.

Seit dem Neujahrstag gibt es in den Oberen Neckarvororten die neue Gesamtkirchengemeinde Sankt Urban Stuttgart. „Für die rund 9500 Mitglieder unserer katholischen Kirchengemeinden hat sich aber praktisch nichts geändert“, beruhigt Pfarrer Andreas Gälle. Die einzelnen Orts-Kirchengemeinden selbst samt den vor zwei Jahren gewählten, lokalen Kirchengemeinderäten bleiben bestehen. Auch auf die kirchlichen Angebote vor Ort werden die Gläubigen nicht verzichten müssen. Die Kirchengemeinden der vier Stadtbezirke der Oberen Neckarvororte sowie die chaldäische und kroatische Gemeinde bilden nun die neue Gesamtkirchengemeinde, „die unter anderem den gemeinsamen Haushalt beschließt, für Haushaltsangelegenheiten zuständig und auch der Personalträger für die kirchlichen Einrichtungen ist“, erklärt Gälle. Die Neuorganisation ist ein Mosaikstück des Projekts „Aufbrechen“, das die katholische Kirche Stuttgart mit der Diözese vor wenigen Jahren beschlossen hat.

Der Gesamtkirchengemeinderat St. Urban umfasst insgesamt 14 stimmberechtigte und neun beratende Mitglieder. Er setzt sich zusammen aus je zwei Mitgliedern der Gemeinde St. Markus Hedelfingen, der Gemeinde St. Franziskus Obertürkheim, der Gemeinde St. Christophorus Wangen, der kroatischen Gemeinde sowie der chaldäischen Gemeinde. Die Untertürkheimer Gemeinde St. Johannes entsendet drei stimmberechtigte Mitglieder und Pfarrer Gälle hat als Erster Vorsitzender natürlich ebenfalls eine Stimme.

„Alle Kirchengemeinde- und Pastoralräte unserer Seelsorgeeinheit treffen sich am 11. Februar im Gemeindezentrum St. Markus zu einer Auftaktveranstaltung dieses Gesamtkirchengemeinderats. Aus dem Kreis der einzelnen Kirchengemeinde- und Pastoralräte sollen dann die Vertreter für den Gesamtkirchengemeinderat gewählt werden“, erklärt Gälle. Dieser übernimmt künftig die Verantwortung für Personal, Einrichtungsträgerschaften, Finanzen und Bauangelegenheiten. „Die Kirchengemeinderäte vor Ort werden so von Verwaltungsaufgaben entlastet und können sich stärker um ihre vorrangige Aufgabe kümmern, Kirche vor Ort und Kirche für die Menschen zu sein“, sagt Gälle.

Dies haben auch die Kirchengemeinderäte erkannt und mitgetragen. „Die Bildung des Gesamtkirchengemeinderats ist ein weiterer, wichtiger Schritt, damit die Gemeinden in den Oberen Neckarvororten zusammenwachsen“, sagt beispielsweise der Hedelfinger Kirchengemeinderat Markus Krautter. Die Weichen sind gestellt. Ob der jetzt vollzogenen Etappe mittelfristig der Schritt zur eigentlichen Fusion der Gemeinden folge, werde sich in Zukunft zeigen, sagt Pfarrer Gälle.