Das markante Hochhaus an der Brendle-Kreuzung war marode und wurde in den vergangenen Wochen abgerissen. Garmo erweitert dort seinen Standort. Fotos: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Rund um die Brendle-Kreuzung herrscht rege Bautätigkeit: Die Straße „Zur Staibhöhe“ wird verbreitert, auf der gegenüberliegenden Seite werden in den alten Schlachthofgärten bald Lagerhallen errichtet, an der Ecke Ulmer-/ Neckarwiesenstraße wurde das Hochaus abgerissen. Und Garmo erweitert sein Gelände. Aber: Die geplante Umgestaltung der Kreuzung liegt weiter auf Eis.

Manch Autofahrer ist irritiert: Wo einst auf der gegenüber liegenden Seite der Brendle-Gaststätte ein prägnantes Hochhaus stand, klafft nun eine Lücke. „Das Hochhaus war marode“, sagt Volkmar Mäckle, Mitglied der Gesellschaft für Jugendsozialarbeit und Bildungsförderung (GJB). Das Sozialunternehmen hat in dem Gebäude und den benachbarten Hallen jahrelang berufsbildende Maßnahmen angeboten, vor einigen Monaten allerdings das Gebäude an den Nachbarn verkauft. Die Firma Garmo wird dort ihre Zentrale erweitern, sagt ein Sprecher der Stadtverwaltung. Stück für Stück wurde das Hochhaus in den vergangenen Tagen abgerissen. „Wir werden an gleicher Stelle ein Bürogebäude in gleicher Höhe errichten. Auf den Nachbarflächen bauen wir Hallen und eine Tiefgarage“, berichtet Garmo-Vorstandsvorsitzender Eduardo Garcia. Die Erweiterung soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Gegenüber werden die ehemaligen Schlachthofgärten entlang der Wangener Straße gerade gerodet. Die Grundstücke würden als Bauflächen für mehrere Bauvorhaben für Lager und Produktionsstätten benötigt, verrät ein Rathaussprecher. Das Aussehen rund um die Brendle-Kreuzung wird sich verändern. Das Arbeitsstättengebiet Wangen Nord verliert sein Image, antiquiert zu sein. Allerdings: Die Verkehrssituation bleibt vermutlich unangetastet. Seit Jahren wird um die Umgestaltung an der Brendle-Kreuzung gerungen. Ursprünglich galt eine Kreisverkehr-Lösung als Favorit. „Es müssen zwar zwei Stadtbahnlinen berücksichtigt werden, aber es wäre nicht der erste Kreisverkehr, der von Stadtbahnen gekreuzt wird“, sagt Verkehrsplaner Arne Seyboth. Gegen den Kreisel sprechen auch andere Gesichtspunkte.

Zum einen würde er viel Fläche, vermutlich auch die privaten Bereiche von VW Hahn und die bald bebauten Schlachthofgärten, benötigen. Zum anderen hätte ein Kreisverkehr keine Lenkungsmöglichkeit. Denn im Zuge der Ausbaus des Rosensteintunnels war den Bewohnern von Gaisburg versprochen worden, dass der Verkehr künftig nicht mehr über die Wangener- , sondern über die Ulmer Straße gelenkt werden soll. Heute macht die Ulmer Straße an der Brendle-Kreuzung einen fast 90-Grad-Knick. Optisch sieht es so aus, als ob die Weiterfahrt über die Wangener Straße erfolgt. Um diesen Eindruck zu ändern, hatten die Verkehrsplaner eine etwas geradlinigere Verkehrsführung der Ulmer Straße geplant. „Sie fand in den Bezirksbeiräten, vor allem in Wangen, wenig Zustimmung. Auch deswegen haben die Pläne zur Umgestaltung nicht die höchste Priorität“, so Seyboth.