Seit vergangener Woche läuft der erste Bauabschnitt der Sanierung der Zimmer im Pflegebereich des Hauptgebäudes. Fotos: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Seit nunmehr 29 Jahren ist das Paul-Collmer-Heim eine wichtige Einrichtung im Stadtbezirk. Nun investiert die Evangelische Heimstiftung als Träger insgesamt 18 Millionen Euro in die Zukunft des Standorts. Der Neubau mit 30 Appartements für Betreutes Wohnen ist in den letzten Zügen, bereits fertiggestellt ist der Anbau eines neuen Flügels. Mit der Sanierung der gesamten Pflegeeinrichtung folgt nunmehr in den kommenden zwei Jahren der dritte und letzte Abschnitt der Modernisierung.

„Es ist ein klares Bekenntnis zum Standort Luginsland“, freut sich Hausdirektorin Birgit Jäger. Spätestens im Sommer sind alle 30 Betreuten Wohnungen im Anbau auf dem ehemaligen Parkplatz an der Ecke Bertram-/Barbarossastraße bezogen. Zehn Millionen Euro hat die Heimstiftung in das bislang noch nicht vorhandene, wichtige Angebot investiert. Finanziert wurde dies durch den Verkauf der Eigentumswohnungen.

Zeitgleich wurde auch ein neuer Flügel am Hauptbau für 1,8 Millionen Euro errichtet. Der bereits 1988 geplante, aber bislang nicht realisierte Anbau an der Ostseite des Gebäudes bietet 20 moderne Einzelzimmer im Pflegebereich. Dieser bietet die Voraussetzung für den nun dritten Bauabschnitt im Paul-Collmer-Heim. In den kommenden zwei Jahren werden die gesamten Wohnbereiche komplett modernisiert und vor allem in Einzelzimmer umgewandelt. Zum einen ist dies „nach 29 Jahren auch notwendig“, weiß Jäger, „zum anderen stehen wir wegen der Landesheimbauverordnung unter Zugzwang“. Denn diese sieht vor, dass bis zum Jahr 2019 hinsichtlich der Wohnqualität nur noch Einzelzimmer in Seniorenwohnanlagen vorhanden sein dürfen.

Weitere knapp 6,5 Millionen Euro investiert die Heimstiftung in die nun anstehende Sanierung des Hauptgebäudes. In fünf Bauabschnitten werden die jeweiligen Flügel über die gesamten drei Stockwerke von Grund auf saniert und dem heutigen Standard des Wohnkomforts angepasst. Für jeden Abschnitt sind derzeit vier Monate veranschlagt. Insgesamt rechnet Jäger daher mit einer Bauzeit von knapp zwei Jahren. Die ersten Bewohner sind bereits in den neuen Flügel gezogen, im weiteren Verlauf werden die weiteren aus den „alten“ in modernisierte Zimmer umziehen.

Saniert werden die elektrischen und Wasserleitungen, die Nassbereiche sowie die Decken und Böden. Zusätzlich müssen die neuen Brandschutzbestimmungen berücksichtigt werden. Die Räume bekommen einen neuen Zuschnitt. Aus den Zwei- werden ausschließlich Einzelzimmer. Mit Ausnahme von drei „Zwillingszimmern, in denen zum Beispiel Ehepaare ein eigenes Schlafzimmer, aber eine gemeinsame Dusche haben“, sagt Jäger.

Aufgeteilt in neun Wohnbereiche werden in Zukunft dann anstatt der jetzigen 156 nur noch 131 Wohnplätze zur Verfügung stehen. Alle Wohnbereiche erhalten dabei einen großzügigen Gruppenraum mit Küche. Dort wird nicht nur gemeinsam gegessen, sondern auch gekocht werden oder Programmpunkte stattfinden. „Sozusagen eine Möglichkeit zum Leben wie zu Hause“, betont Jäger.

Im Zuge der Komplettsanierung sollen auch kleinere Umgestaltungsmaßnahmen im Foyer durchgeführt werden. Zudem bekommt die Caféteria ein neues Gesicht. „Ziel ist, dass diese mittelfristig täglich öffnet, auch für Besucher aus dem Stadtteil“, sagt Jäger. Doch damit noch nicht genug. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, ob und inwiefern das Paul-Collmer-Heim in Zukunft auch eine Tagespflege anbieten kann. „Damit hätten wir den letzten Baustein für eine Rundumversorgung älterer Menschen im Programm“, sagt Jäger - für die Zukunft des Standorts Luginsland.