Daimler-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Wilfried Porth begrüßte die 132 neuen Auszubildenden. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Ein bisschen kneifen musste sich Felix Nanz aus Uhlbach schon. Vergangene Woche hatte er seine Eignungstests für einen Ausbildungsplatz im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim. Am Mittwoch gehörte er bereits zu den 132 Jugendlichen, die im Rahmen einer Feier einen Ausbildungsvertrag für 2017 erhielten. Das Untertürkheimer Werk nutzte erstmals das schnelle Auswahlverfahren „Let’s Benz!“. Innerhalb einer Woche entscheidet sich, ob die Jugendlichen den Schritt zum Traumberuf schaffen.

Für die Jugendlichen, aber auch für deren Eltern, war es wie ein schöner Traum: Vor zehn Tagen wussten sie noch nicht, wohin der berufliche Weg führt und am Mittwochnachmittag bekamen sie in einer feierlichen Zeremonie von Daimler-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Wilfried Porth persönlich das Ausbildungszertifikat - den Schlüssel für die berufliche Zukunft - überreicht. „Ich konnte während der gesamten Feier vor Freude und Begeisterung über das tolle Programm nur grinsen“, war Felix Nanz auch 15 Minuten nach Ende der Veranstaltung noch überglücklich. Mitte Juni hatte er sich über das Online-Verfahren für einen Ausbildungsplatz im September 2017 beworben und den ersten Computertest gemacht. „Das Werk Untertürkheim feiert dieses Jahr ein Jubiläum. Wir bilden seit 100 Jahren aus. Da passte es, dass wir das bereits in anderen Werken erfolgreich durchgeführte Auswahlverfahren ‚Let’s Benz!‘ im Untertürkheimer Werk erstmals einsetzten“, sagt Marion Pietsch, die Leiterin Ausbildung und Training der Aggregatewerke. Für die technischen Berufe bewarben sich mehr als 1600 Jugendliche. Mehr als 500 wurden vergangene Woche zu einem Test vor Ort eingeladen. Auch Felix Nanz gehörte am Montag, 18. Juli zu den Bewerbern, die am Computer Aufgaben zum räumlichen Denken, zum Technikverständnis und zu allgemeinen Fragen lösen mussten. „Als ich dann nach Hause fuhr, hatte ich bereits eine Nachricht auf der Mailbox, dass ich am Mittwoch zum Vorstellungsgespräch vorbeischauen sollte“, sagt Nanz. Zwei Tage später saß der Uhlbacher, der das Technische Berufskolleg besucht, zwei Ausbildern gegenüber. „Sie haben mir Fragen gestellt, wollten einiges zum Lebenslauf und meinen Interessen wissen. Es war angenehm entspannt“, so Nanz. Statt wochenlanger Wartezeit wie bei anderen Bewerbungen, erhielt der Uhlbacher bereits zwei Tage danach einen positiven Bescheid. Er bekam seinen Wunsch-Ausbildungsplatz als Mechatroniker und gleichzeitig die Einladung zur Feier im großen Festsaal des Museums. „Herzlich Willkommen beim Stern. Wir freuen uns auf Sie“, begrüßte Porth die 132 neuen Mitarbeiter zu Beginn des Festes. Die duale Ausbildung hat bei Daimler einen hohen Stellenwert - seit 100 Jahren. „Wir bieten Ihnen eine solide Ausbildung. Hier erleben sie fünf Generationen unter einem Dach. Sie werden die jüngste sein.“ Der Personalvorstand ermunterte die Neulinge aufgeschlossen, mutig und neugierig auf Neues wie die Digitalisierung und autonomes Fahren zu sein. In einer Videoeinspielung ermunterte Mercedes-Formel-Eins-Pilot Nico Rosberg zudem „seine Kollegen, Gas zu geben“. In Hinblick auf die multi-kulturell klingenden Namen der 132 Neu-Azubis, denen er persönlich gratulierte, meinte Porth am Ende, dass diese Art von Integration und Akzeptanz der unterschiedlichen Kulturen die richtige Antwort auf die schrecklichen Taten der vergangenen Tage sei. „Seid willkommen in unserer multikulturellen Familie.“