Für Königin Katharina ließ König Wilhelm I die Grabkapelle bauen. Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Am 1. November endet die Grabkapellensaison mit einem langen Wochenende - auch mit einer Sonderführung über König Wilhelm: Am 30. Oktober 1816 - am Sonntag vor 200 Jahren - bestiegen Wilhelm und seine Frau Katharina, für die das Monument der Liebe später gebaut wurde, den Thron. Zudem blicken die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „Wir werden den Besucherrekord brechen“, sagt SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann.

Die Grabkapelle auf dem Württemberg gewinnt stetig an Popularität. Jahr für Jahr interessieren sich immer mehr Besucher für das einzigartige Denkmal. Und zwar nicht nur von außen, sondern sie gehen auch in die Kirche und steigen in die Königsgruft hinab. Kapellenverwalterin Christiane Grau kann auf ein erfolgreiches Jahr blicken. „Ende September verzeichneten wir ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 28 500 Gäste bezahlten Eintritt in die Grabkapelle“, sagt Hörrmann. Der Besucherrekord ist greifbar. Denn an den vergangenen Oktober-Wochenenden - die SSG lud zum Herbstzauber ein - strömten Hunderte Ausflügler auf den Württemberg und ins Mausoleum. Hörrmanns Prognose: Die 30 000-Besucher-Marke werde problemlos genommen.

Das Jubiläumsjahr mag zum Rekord beigetragen haben. Vor 200 Jahren heiratete Großfürstin Katharina Pawlowna den Kronprinzen Wilhelm von Württemberg. Am 30. Oktober 1816 starb König Friedrich von Württemberg, was zur Folge hatte, dass sein Sohn Wilhelm und seine Frau Katharina am selben Tag den Königsthron bestiegen.

Mehrfach hat die SSG deswegen Führungen zu „König Wilhelm“ angeboten. Es waren nicht die einzigen Sonderveranstaltungen. Das Monument der Liebe hat sich als Stätte der Landesgeschichte und Kultur einen Namen gemacht. So schwärmen die Gäste des Liebeslyrik-Abends noch immer von der musikalisch-literarischen Mischung und der besonderen Stimmung auf dem Württemberg. Krimifans kamen bei der Lesung von Klaus Wanninger auf ihre Kosten, Freunde des Liedguts lauschten an den Chortagen den Gesängen und Geschichts- oder Architekturinteressierte fanden bei den Führungen Passendes. „Toll war auch der Kindertag in den Sommerferien, an dem Kita- und Ferienwadheim-Kinder zu uns kamen und ihren Spaß hatten“, erinnert sich Grau. Das Hauptaugenmerk von SSG-Chef Hörrmann liegt auf der landeskundlichen Bildung des Nachwuchses.

Noch hat die Grabkapelle dort didaktischen Nachholbedarf. Das soll sich ab kommenden Frühjahr ändern. „Dann ist das Priesterhaus endlich umgebaut und saniert“, verspricht Hörrmann. Immer wieder neue, aus Denkmalschutzsicht bedeutende Entdeckungen verzögerten die Fertigstellung des Gebäudes am Fuße des Württembergs. „Ab 2017 haben wir dann ein neues Besucherzentrum mit Museumsshop, vernünftigen Bild-Text-Tafeln, zeitgemäßen Toiletten und Seminarräumen für Schulklassen oder Gruppen“, so Hörrmann. Die Eröffnung des neuen Besucherzentrums werde der Startschuss für eine besondere Saison sein. „Kommendes Jahr feiern die Staatlichen Schlösser und Gärten ihr 30-jähriges Bestehen“, verrät Hörrmann.

Herbstzauber

Drei Veranstaltungen beschließen die Herbstzauberreihe auf dem Württemberg. Am Samstag, 29. Oktober, tritt der Liederkranz Hohengehren um 13 Uhr in der Grabkapelle auf. Um 16 Uhr lädt dann Reinhold Scheel zu einer Führung, in der die Person König Wilhelm skizziert wird, ein. Er bestieg vor 200 Jahren den Thron. Am Sonntag verköstigen dann die „Kapellenzwerge“ - die Kinder und Eltern des Rotenberger Kindergartens - die Besucher. Um 14 und 15 Uhr singt zudem die 18-jährige Sängerin Muriel Sophie ihre Lieder aus dem Bereich Country und Pop.