Nicht nur dem Feuerwehrnachwuchs bereitete es Freude, eine Runde auf dem Benz-Patentwagen zu drehen. Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Der Ortskern lebt. Hunderte Flegga-Treff-Bummler schlenderten gestern durch Untertürkheim. Kinder vergnügten sich auf der Spielstraße und bei Zauberclown Tilo. Erwachsene bummelten durch die geöffneten Fachgeschäfte, jubelten den Teams der Gaudi-Olympiade zu, bestaunten den Benz-Patentwagen und schauten in der Kelter der Weinmanufaktur vorbei. „Die Resonanz war sehr gut“, freute sich Emil Roldan vom Industrie-, Handels- und Gewerbeverein (IHGV).

Der Flegga-Treff-Sonntag machte seinem Namen wieder alle Ehre. Für viele Besucherinnen und Besucher gab es ein Stelldichein auf der Fußgängerzone, im Keltersaal, in der Speiserei oder an einem der Stände der Vereine. „Es macht Freude, Bekannte und alte Freunde zu treffen und mit ihnen ein paar Worte wechseln zu können“, freute sich auch Ortschronist Eberhard Hahn über manches Wiedersehen. Der erste Höhepunkt des diesjährigen Flegga-Treffs wartete kurz nach 13 Uhr auf die Bummler. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer des thrakischen Kulturvereins hatten ihre Festtagskleider angelegt. „Unser Verein wurde 1979 von griechischen Migranten in Stuttgart gegründet. Wir wollen unsere thrakische Kultur pflegen und sie bekannter machen“, erklärte Vereinsvorsitzender Christos Saraglis. Mit vier Tänzen aus der Heimat ihrer Vorfahren begeisterten die jungen Tänzerinnen und Tänzer die Zuschauer. Der Anfang war gemacht. Die Flegga-Treff-Bummler mussten sich sputen, um alle Angebote und Attraktionen mitzubekommen. Den Nachwuchs zog es zur Spielstraße, die das Jugendhaus in der oberen Widdersteinstraße aufgebaut hatte. Verschiedene Wettkampfspiele, Bastelangebote oder der Bau eines Riesenturms aus Hölzchen begeisterte sie. Auf dem Storchenmarkt entlockte derweil Zauberclown Tilo den jungen und erwachsenen Zuschauern ungewohnte Laute: Gackern, um ein Ei herbeizuzaubern, magische Sprüche, Aahs und Oohs sowie viele Lacher.

Glänzende Augen bekam manch Autoliebhaber aber auch beim Anblick eines Dreirads - dem Nachbau des Benz-Patentwagens, auf dem einige Besucher sogar eine Runde drehen durften. Doch natürlich durften die Besucher auch in aktuellen Modellen Platz nehmen - sowohl in Ford-Limousinen als auch in einem Feuerwehr-Fahrzeug. Die Damen bogen dagegen eher in die Fachgeschäfte ab. Ob aktuelle Kleider- oder Brillenmode, Schmuck, Hörgeräte, Bücher oder Pflanzen für den Herbst - ohne Alltagsstress und Termine konnten die Flaneurinnen dem Einkaufsvergnügen frönen.

„Zeit für Genuss“ stand auch in der Kelter der Weinmanufaktur im Vordergrund. 13 Manufakturen verwandelten den Keltersaal wieder in einen Genusspalast. Ob Mode, Glasbläserkunst, Hüte oder lukullische Leckerbissen - die Unternehmen präsentierten Spezialitäten, die mit der Hand gemacht sind. Natürlich auch die Untertürkheimer Tröpfle - für viele Bummler der perfekte Abschluss eines entspannten Sonntags mit Freunden und Familie mitten im Flegga.