In den Weinbergen in der Hedelfinger Haumeisterklinge entfalten bereits die Obstbäume ihre herrlichen Blüten. Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Die Natur erwacht. Der Frühling setzt erste Farbakzente. Bei milden Temperaturen und Sonnenschein schauen Schneeglöckchen und Krokusse aus dem Boden, Osterglocken leuchten gelb am Straßenrand, das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat die Rabatten mit Stiefmütterchen, Veilchen und Bellis bepflanzt. Und auch die ersten Büsche und Bäume beginnen ihre Blüte - oftmals zum Leidwesen der Allergiker.

Heute ist Frühlingsbeginn. Kalendarisch. Die Natur hat bereits vor Tagen dem tristen Grau des Winters Adieu gesagt. Der Alltag wird wieder bunter - in den Gärten und Parks, sogar am Straßenrand blühen die ersten Pflanzen. Zunächst noch weiß. Die Schneeglöckchen gehörten zu den ersten, die ihre Köpfe aus dem Erdreich steckten und ihre Blüten öffneten. Einige haben ihre Pracht bereits verloren. Die milderen Temperaturen und der Sonnenschein am zweiten Märzwochenende sorgten fast für eine Blütenexplosion. In Knallgelb, kräftigem Lila, Weiß oder in Farbmischungen bevölkern Krokusse die Gärten. Im Cannstatter Kurpark werden sie von einem Teppich aus Blausternen umringt. Dicke Hummeln und die ersten Bienen fliegen die Blütenstände an. Doch nicht nur in Parks, auch am Straßenrand wird‘s bunt. In der Augsburger Straße erfreuen Nester mit Osterglocken die Autofahrer und ÖPNV-Fahrgäste. Wer die Augen öffnet, entdeckt neben dem Spielplatz „In der Au“ die ersten Veilchen. Auch die ersten Büsche und Bäume beginnen zu blühen. In der Haumeisterklinge in Hedelfingen, inmitten von kahlen Weinreben, entfalten einige Kirschbäume ihre Blütenpracht - zur Freude der Bienen und Schmetterlinge. Sie haben es vermutlich längst gerochen: Der süße Duft des Frühlings liegt in der Luft.

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt trägt zum Frühjahrsflor bei. „Wir haben im Oktober bereits begonnen, die Rabatten und Grünflächen mit den Frühjahrsblühern zu bepflanzen“, sagt Walter Wagner. Natürlich freut es ihn auch, jetzt den Lohn der Arbeit zu sehen: Stiefmütterchen, Veilchen Goldlack, Bellis - die veredelte Form der Gänseblümchen - verschönern den Anblick der Grünflächen. Diese Pflanzen seien pflegeleicht. Ihnen genügen etwas Sonnenschein und ein bisschen Niederschlag, den es im Frühjahr meistens gibt. Zwiebelpflanzen wie die Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen und Blaustern haben noch einen weiteren Vorteil: Sie vermehren sich meistens rasch, müssen nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden.

Auch in den Blumenfachgeschäften und Gärtnereien hat die Nachfrage nach einem bunten Märzstrauß oder nach Frühjahrsboten für den Garten oder Balkon eingesetzt - endlich nach der langen Winterzeit. „Die Kunden dürsten nach knalligen Farben und dem Duft nach Frühling“, sagt Dorothee Ellinger vom Untertürkheimer Blumenfachgeschäft Ellinger. Beliebt sind Narzissen, Anemonen, Schachbrettblumen, Bellis, Ranunkeln und natürlich die stark duftenden Hyazinthen. Jörg Kumfert von Blumen Kumfert hat in den vergangenen Tagen die meisten Gräber, die er betreut, mit Frühjahrsblumen bepflanzen können. „Es wurde Zeit, die Grabflächen mit Stiefmütterchen, Narzissen, Hyazinthen und vereinzelt mit Bellis zu verschönern.“ Auch wenn es jetzt nochmals ein paar frostige Nächte geben sollte, würden die Pflanzen der Witterung trotzen, sagt der Experte auch im Hinblick auf jene Kunden, die sich Gedanken über ein paar Farbtupfer im Garten machen.