Der Quartierplatz an der Ecke Straße zum Ölhafen/Lindenschulstraße soll mit dem neuen Aufgang neu gestaltet werden. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Es ist einer der Bausteine des Masterplans für Untertürkheim: Mit der Umgestaltung des Lindenschulviertels soll der Neckar erlebbarer gemacht werden. In die Planungen flossen auch zahlreiche Ideen der Bürger ein. Das hat zu Verzögerungen geführt. Derzeit werden noch die Detailplanungen ausgearbeitet. „Wir sind aber zuversichtlich, ab 2018 auf Baustelle gehen zu können“, sagt Wolfgang Maier vom Stadtplanungsamt.

Für das außergewöhnliche Projekt stellt die Stadt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Das Ziel: Der Neckar soll als Fluss stärker ins Bewusstsein der Stuttgarter rücken, die Bürger mehr mit und am Fluss leben. Die hohe Bedeutung spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass der Verband Region Stuttgart die Umgestaltung fördert. Insgesamt 17 Projekte werden im Rahmen des Programms Landschaftspark Region Stuttgart gefördert. Von den insgesamt 1,725 Millionen Euro erhielt das Neckarufer in Untertürkheim mit 320 000 Euro die größte Einzelsumme. „Es ist das einzige Projekt aus Stuttgart“, erklärte der Untertürkheimer SPD-Regionalrat Thomas Leipnitz.

In erster Linie war es das Ziel der Planer, die Bevölkerung direkt zu beteiligen. Drei große Veranstaltungen wurden durchgeführt, darunter ein Workshop, an dem sich mehr als 100 Bürger beteiligten. Ihre Ideen wurden von den Stadtplanern und dem beauftragten Planungsbüro nach Möglichkeit integriert. Vorgesehen ist die Verbreiterung der Dammkrone auf circa sieben Meter mit Bänken und Sitzgelegenheiten. Direkt am Ufer soll ein weiterer, mit einem Geländer gesicherter Holzsteg zum Verweilen und Flanieren einladen. Dazwischen steht die neue begrünte Liegewiese auch Sonnenanbetern zur Verfügung. Und natürlich soll der heutige Zugang zur Schiffsanlegstelle verbreitert und attraktiver gestaltet werden.

Am Übergang auf dem Bahndamm zum neuen Quartiersplatz soll ein oval gestaltetes Dach für Schatten sorgen und Schutz vor Regen bieten. Mit dem umgestalteten Kreuzungsbereich der Straße zum Ölhafen/Lindenschulstraße soll ein großer neuer Platz entstehen. Dem Wunsch der Bürger und des Bezirksbeirats nach einer festen Gastronomie muss Maier eine Absage erteilen, „da der Platz zu klein ist“. Zudem ist aus Sicht der Stadtverwaltung eine dauerhafte Lösung wirtschaftlich nicht darstellbar. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass dort Gastro-Betriebe ihre „Food-Trucks“ abstellen könnten. Die Voraussetzungen würden im Zuge der Umgestaltung geschaffen.

Zudem wird die Schiffsanlegestelle deutlich verlängert werden, sodass auch ein schwimmendes Café oder auch ein Kulturschiff vor Anker gehen könnte. Generell wird der Neckar direkt mit dem vorgehängten Steg erlebbar. Vor diesem kommt ein Schwimmdeck zu liegen, an dem zusätzlich auch noch der Neckar-Käpt‘n anlegen kann. Der Clou dabei: Am Ende des Schwimmstegs soll eine Hängematte zum Entspannen einladen - nur wenige Zentimeter über dem fließenden Neckar.

Für diesen ersten Bauabschnitt sind die Gelder vom Gemeinderat zusammen mit dem nun getätigten Zuschuss der Region bereits bereit gestellt. Sollte mit der Umgestaltung im kommenden Jahr begonnen werden, könnte das neue Neckarufer dann bereits 2019 von den Bürgern genossen werden. Für den vorgesehnen zweiten Abschnitt des Rückbaus des Weiteren Verlaufs der Straße zum Ölhafen müssen die Gelder im kommenden Doppelhaushalt 2018/2019 beantragt werden. Auch dieser Bereich könnte zusammen mit dem Spielplatz zu einem Neckarpark umgestaltet werden.