Ein Unfallschwerpunkt liegt an der Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken/Am Ostkai. Wie am 13. Juli 2016 zwischen einem Kleinwagen und einem Sattelschlepper kracht es häufig. Archiv Foto: SDMG/Willinger Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Entgegen der stadtweit gleichbleibenden Zahl an Verkehrsunfällen zeigt die Tendenz in Hedelfingen im vergangenen Jahr weiter leicht nach oben. Insgesamt krachte es 584 Mal im Stadtbezirk, immerhin 2,1 Prozent mehr als 2015. Dabei kristallisierten sich gleich drei Unfallschwerpunkte heraus: Neben den Kreuzungen der Otto-Hirsch-Brücken mit dem Ost- und Westkai erstmals auch der Hedelfinger Platz. Bei einem Unfall mit einer Stadtbahn starb zudem eine Person.

Erst seit zehn Tagen hat Manfred Burger seinen Posten als Leiter des Polizeireviers Ostendstraße, das für die Oberen Neckarvororte zuständig ist, angetreten. Und am Dienstagabend stellte er bereits die Unfall- und Kriminalitätsstatistik für den Stadtbezirk im Bezirks- und Sicherheitsbeirat Hedelfingen vor. In Stuttgart blieb die Zahl der Verkehrsunfälle mit 26 704 gegenüber dem Vorjahr auf gleichbleibend hohem Niveau. Schließlich wurden 2015 der höchste Stand seit 1979 gemessen. In Hedelfingen stieg die Zahl von 572 auf 584 sogar leicht an. Dabei handelt es sich überwiegend um sogenannte Kleinstunfälle mit Bagatellschäden. „Zumeist sind dies Parkrempler“, sagt Burger. Das Auffallende dabei: Viele Verkehrsteilnehmer entfernen sich unerlaubt vom Unfallort. 141 Unfallfluchten wurden gezählt. „Es ist leider eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren vermehrt zu beobachten ist“, weiß Burger.

45 Personen wurden bei den Unfällen verletzt, zehn davon schwer. Das sind doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Eine Fußgängerin starb bei einem Unfall mit einer Stadtbahn in der Hedelfinger Straße. Bei den Risikogruppen sind es besonders junge Heranwachsende (34) und Senioren (33), die an den Unfällen beteiligt waren. Erfreulich hingegen: Kinder waren nicht betroffen. Der Gesamtschaden an den Fahrzeugen wird auf 820 000 Euro geschätzt.

Der größte Teil entfiel dabei auf die gleich drei Unfallschwerpunkte im Stadtbezirk. Neben den üblichen „Verdächtigen“, den Kreuzungen der Otto-Hirsch-Brücken mit dem Ost- und dem Westkai gesellte sich im vergangenen Jahr auch der Hedelfinger Platz zu den Unfallhäufungsstellen. Als Schwerpunkt werden Bereiche eingestuft, an denen sich mindestens fünf Mal ein Unfall ereignete. „Es gibt keinen eindeutigen Grund dafür, sondern es waren fast ausschließlich Fehler beim Ein- und Abbiegen“, erklärte Burger.

Der allgemeine Rückgang der Straftaten in Stuttgart spiegelt sich auch in Hedelfingen wider. Die Zahl fiel von 558 im Jahr 2015 auf 526. „Damit gehört Hedelfingen zu den mit Kriminalität gering belasteten Stadtbezirken“, betonte Burger. Ein Schwerpunkt der Delikte liegt dabei im Hafengebiet: Alleine 101 Diebstähle wurden im Vorjahr dort verübt. Auch 32 Verstöße wegen Rauschgift - zumeist Cannabis - und 84 Sachbeschädigungen hielten sich aus Sicht des Revierleiters im „grünen Bereich“. Besonders erfreulich: Lediglich zwei Wohnungseinbrüche (2015: 5) wurden angezeigt. Damit setzt sich der positive Trend fort, denn 2014 wurden noch 15 Einbrüche registriert. „Die Schwerpunkte zur Aufklärung über Vorsichtsmaßnahmen haben sich bewährt“, sagte Burger. Deshalb fiel sein Fazit auch positiv aus: „Die Hedelfinger können sich in ihrem Stadtbezirk sicher fühlen“.