Die Luginslandschule wird grundlegend saniert. In einem ersten Schritt wird ab März eine neue Mensa gebaut. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Die Luginslandschule wird für den Ganztagesbetrieb fit gemacht. In einem ersten Schritt wird ab März kommenden Jahres bis September 2018 für drei Millionen Euro eine neue Mensa eingebaut. Noch nicht geklärt ist die Zukunft der renovierungsbedürftigen Pavillons. Im Raum steht eine Sanierung im Bestand sowie ein Abriss. „Der nun anstehende Umbau lässt alle weiteren Entwicklungsmöglichkeiten zu“, betont Karin Korn, die Leiterin des Schulverwaltungsamtes.

Den Hauptbau und die Turnhalle der Luginslandschule gibt es bereits seit 1964, zwei der drei Pavillons haben sogar mehr als 65 Jahre auf dem Buckel. „Es ist einer der ersten Schulneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg“, weiß Korn. Umso mehr hat der Zahn der Zeit nun aber an den Gebäuden genagt. Mit 1,7 Millionen ist der Sanierungsbedarf laut einem Gutachten des Büros Drees & Sommer groß. Seit Ende vergangenen Jahres haben sich nun die Planungen hingezogen. Hintergrund: In einer Machbarkeitsstudie sollte erstellt werden, wie die Bestandsgebäude baulich umstrukturiert werden können. Letztendlich steht bislang eine Modernisierung in vier Baustufen im Raum. „Dabei müssen wir auch stets das Raumprogramm im Auge behalten“, sagt Korn. Denn die bisherige Werkrealschule läuft zum Ende des Schuljahrs im Sommer 2017 aus. In Zukunft wird dann am Standort Luginsland nur noch eine Ganztagesgrundschule sein.

In einem ersten Schritt wird nun eine neue Mensa in den bisherigen Räumen der Interimslösung im Erdgeschoss des Hauptgebäudes eingerichtet. Die Kosten belaufen sich auf drei Millionen Euro. Derzeit läuft das Baugesuch, der Gemeinderat soll im Januar dem Vorhaben zustimmen. „Dann könnten wir planmäßig im März mit den Arbeiten beginnen“, sagt der zuständige Abteilungsleiter beim Hochbauamt, Gregor Gölz. Vorgesehen ist zunächst eine Interimsmensa mit einer kleinen Küche im Fachklassenbau einzurichten. Im Anschluss wird dann die heutige Mensa im Hauptgebäude umgebaut und deutlich erweitert. „Der neue Speisesaal wird 150 Quadratmeter groß“, sagt Gölz. Zudem wird eine neue Verteilerküche eingebaut. Dafür muss ein Teil des Flurs hinzugenommen werden. Der Clou: In Richtung des Schulhofes entsteht eine große Terrasse mit Blick aufs Neckartal. Für die Baulogistik und die zukünftige Belieferung der Mensa wird eine neue Straße auf der Rückseite des Gebäudes erstellt. Dafür muss der Bolzplatz ein klein wenig verkleinert werden. Bis zum Beginn des Schuljahrs 2018/2019 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Wichtig für Korn und Gölz ist, „dass der Bau der Mensa alle eventuellen weiteren Entwicklungsmöglichkeiten des Schulstandorts nicht blockiert.“ Schließlich handelt es sich lediglich um den ersten Schritt. So ist bislang angedacht in einem zweiten Abschnitt das erste und zweite Obergeschoss für rund vier Millionen Euro zu sanieren. Hingegen noch völlig unklar ist die Zukunft der beiden alten Pavillons aus Anfang der 1950er-Jahre. Zwei Varianten wurden bislang angedacht: Zum einen eine Sanierung im Bestand, zum anderen der Abriss. Der Bezirksbeirat Untertürkheim wünscht sich dort die Einrichtung einer ganztägigen Kindertagesstätte. „Das muss noch im Zuge der Bedarfsplanung entschieden werden“, sagt Korn.

Während der Bauphase sollen diese hingegen noch weiter für den Schulbetrieb zur Verfügung stehen. Das wünscht sich Rektor Andreas Passauer auch auf lange Sicht: „Sollten wir diese auf Dauer verlieren, wären wir überhaupt nicht glücklich.“ Derzeit besuchen 105 Ganztagesschüler die Einrichtung. In Zukunft sind an der Luginslandschule aber 12 Klassen mit insgesamt 336 Kindern angedacht. „Das wäre dann das Dreifache“, rechnet Passauer. Entsprechend groß sei der Raumbedarf für die individuelle Betreuung. Entsprechend des Landesraumprogramms seien hingegen der Haupt- und das Fachklassengebäude sowie der in den 1970er-Jahren erstellte Küblerpavillon ausreichend. Zwar weiß auch Passauer, dass man auf dem großzügig angelegten Gelände bislang in einem gewissen Luxus lebe, „aber warum sollte man ohne Not etwas, das bereits da ist, wegnehmen.“