Ein Ergebnis des Pilotprojekts „Gesund älter werden in Untertürkheim“: Lina Wallus vom Gesundheitsamt (links), Werner Feinauer und Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel zeigen den Gesundheitswegweiser. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Untertürkheim war das Versuchskaninchen. Das Gesundheitsamt hatte den Stadtbezirk ausgewählt, um mit dem Pilotprojekt „Gesund älter werden“ seine Gesundheitsplanung für die Landeshauptstadt zu testen. Die Teilnahme war rege und erzielte einige Erfolge: Es wurde ein „Gesundheitswegweiser“ herausgegeben und weitere Ideen erarbeitet, die den Alltag der Seniorinnen und Senioren erleichtern. „Es hat sich gezeigt, dass die verschiedenen Angebote noch bessert vernetzt werden müssen“, sagte Jakob Erb vom Gesundheitsamt.

Die Bezirksbeiräte hatten vor wenigen Tagen dem Erfahrungsbericht über das Pilotprojekt bereits mit Genugtuung gelauscht. Am Montag berichteten Vertreter des Gesundheitsamts den Stadträten über die Erkenntnisse. Der Startschuss für die Untertürkheimer erfolgte mit der Stadtteil-Gesundheitskonferenz im vergangenen Februar. Rund 60 Bewohner diskutierten engagiert, wie die Untertürkheimer gesund älter werden können, welche Angebote es bisher gibt und wo noch Mängel behoben werden müssten. Aus der Ideensammlung bildeten sich vier Themenschwerpunkte: Leben und Wohnen in Untertürkheim, Soziale Kontakte und Begegnungsmöglichkeiten, Bewegungsförderung und Sport im Quartier sowie Richtig informieren als Arbeitsgruppe. „Denn wir hatten festgestellt, dass ältere Menschen in Untertürkheim oftmals nicht wissen, welche Angebote es für sie bereits gibt“, erzählte Stadtseniorenrat Werner Feinauer. Also machten sie sich an die Fleißarbeit, sammelten Informationen und brachten sie in praktischer Form zu Papier. „Im Oktober kam der Gesundheitswegweiser heraus, der wichtige Informationen und Adressen von Institutionen für ältere Menschen auflistet“, sagte Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel. Das Heft mit einer Auflage von 2500 Exemplaren liegt im Stadtbezirk aus.

Auch die Überprüfung der Lebenssituation im Stadtbezirk ergab, dass es sowohl Wohnraumberatung als auch -tausch von nicht altersgerechten in altersgerechten Wohnungen bei der Baugenossenschaft Luginsland gibt, und dass vermehrt barrierefreie Wohnungen gebaut werden. Auf Initiative der Mitstreiter von „Bewegungsförderung im Quartier“ wurden zudem „Sport im Park“ und die „Bewegte Apotheke“, gemeinsame Walkingstunden mit Startpunkt an der Württemberg-Apotheke, ins Leben gerufen. Durch die Arbeit und das Kennenlernen in der Gesundheitskonferenz rückten auch Einrichtung enger zusammen. „Es gibt seitdem Kooperationen von Begegnungsstätte und Mäulentreff. Aber ein Ziel des Pilotprojekts wird es sein, das Erreichte fortzuführen und die bestehenden Angebote noch mehr zu verknüpfen, ein dichteres Netz für Senioren zu schaffen“, empfehlen die Experten.